1. Mai: Demo für gerechte Löhne

DGB lädt nach dem Protest zum Fest auf dem Rheydter Markt ein.

Mönchengladbach. Die Wirtschaftskrise ist noch nicht ausgestanden und ihre Verursacher sind noch nicht zur Rechenschaft gezogen worden: Mit dieser Botschaft ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in diesem Jahr zur Teilnahme an seiner traditionellen Veranstaltung am 1. Mai auf. "Nach der Landtagswahl wird uns die Rechnung der Krise präsentiert. Die Arbeitgeber dürfen nicht die Zeche zahlen. Wir brauchen eine gesetzliche Regelung", sagt DGB-Gewerkschaftssekretär Klaus Churt.

Unter dem Motto "Wir gehen vor! - Gute Arbeit - Gerechte Löhne - Starker Sozialstaat" lädt der DGB die Mönchengladbacher zur Demo mit anschließender Kundgebung und Familienfest ein. Um 10Uhr ist das DGB-Haus an der Rheydter Straße der Treffpunkt: "Für uns das Symbol, dass wir in der Stadt mit einem eigenen Haus stark vertreten sind", sagt Hans Lehmann, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands.

Ebenfalls fürs Betonen lokaler Aspekte steht die Auswahl der Redner bei der Kundgebung auf dem Rheydter Markt ab 11 Uhr: Es sprechen Roswitha Mirbach, Personalrätin der Stadtverwaltung, und Günter Kursch, Betriebsratvorsitzender bei Schorch. Mit 20 Ständen präsentiert sich auf dem Platz ab 12 Uhr eine "vielfältige Auswahl" an Gruppen, so der DGB-Chef. Beim Internationalen Familienfest gibt es Beratung, Kinderprogramm, Live-Musik und Essen.

In Gladbach sind Textil-, Metallhandwerk- und Elektroindustrie stark von der Krise betroffen, sagt Reimund Strauß, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Gladbach: "Durch Kurzarbeit konnte zumindest die Stammbelegschaft gehalten werden." Auch Leiharbeit und befristete Verträge seien von der Gewerkschaft in der Krise geduldete Mittel. "Der Missbrauch von Leiharbeit sollte nach dem Aufschwung aber nicht zu Dumpinglöhnen führen", warnt Strauß. Die Leiharbeiterquote in der Stadt liegt bei 5,4 Prozent (bundesweit 2,6). Daher fordert der DGB Mindestlöhne und "gleichen Lohn für gleiche Arbeit".

Der Bezirksverband der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) fordert im Aufruf zum 1. Mai einen verbindlichen gesetzlichen Mindestlohn von 9,20 Euro und Regelleistungen aus Arbeitslosengeld II und Grundsicherung im Alter deutlich anzuheben. "Trotz Vollzeitarbeit reicht für immer mehr Arbeitnehmer der Lohn nicht aus", sagt Jürgen Brack, KAB-Bezirksvorsitzender. jfg