112 Kreative genießen Künstlerförderung
Das städtische Kulturbüro sorgt sich um Maler, Bildhauer, Performance- oder Video-Künstler — eine wachsende Aufgabe.
Mönchengladbach. 112 professionell arbeitende Künstler stehen inzwischen auf der Mitgliederliste der städtischen c/o-Künstlerförderung. Rund 70 davon, so schätzt das Kulturbüro, sind in der Stadt aktiv. Damit fällt die erste Zwischenbilanz nach gut zwei Jahren aus Sicht von Kulturbüroleiter Thomas Hoeps positiv aus.
„Als wir 2010 die städtische Künstlerförderung vom Fachbereich Museen übernahmen, haben wir zunächst analysiert, was andere Großstädte für ihre Kunstszene tun. Vielleicht lief da ja etwas, das es in Mönchengladbach noch nicht gab“, schaut Hoeps zurück. Tatsächlich habe man aber beim Rundblick bestätigt gefunden, dass sich die c/o-Künstlerförderung sehen lassen kann — auch wenn die finanzielle und personelle Ausstattung der Organisation deutliche Einschränkungen auferlegt.
Das Label „c/o“ steht für „to take care of“, „Sorge tragen für“, und versteht sich als Serviceeinrichtung. Entwickelt hatte die Idee Hubertus Wunschik im Jahr 1998 im damaligen Kulturamt.
Eine Jury entscheidet jährlich, welche neuen Künstler aufgenommen werden. Die Besetzung, zu der auch c/o-Künstler gehören, wechselt alle drei Jahre. „Damit stellen wir sicher, dass auch Vertreter unterschiedlicher Kunstströmungen immer wieder eine Chance haben“, sagt Christin Müller, die derzeit als Volontärin die Geschäfte der Künstlerförderung im Kulturbüro betreibt.
Neben der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation des Kunst-Parc/ours, der in diesem Jahr am 22. und 23. September läuft, veranstaltet das Kulturbüro unter anderem alle zwei Jahre eine jurierte Gemeinschaftsausstellung — in diesem Jahr ab dem 5. Oktober im Museum Schloss Rheydt. Noch neu ist eine Atelierraumbörse, die c/o-Mitglieder bei der „Arbeitsplatzsuche“ unterstützt. Nur preisgünstige und für Künstler geeignete Immobilien werden dort aufgelistet. So versucht das Kulturbüro das Fehlen von städtischem Atelierraum auszugleichen.
Wenn im kommenden Jahr das 15-jährige Bestehen gefeiert wird, rückt eines der wichtigsten aktuellen Ziele in Sichtweite: Die Wiedereröffnung des für die Künstlerszene der ganzen Region so wichtigen „Alten Museums“ im Kultur-Zentrum Bis an der Bismarckstraße. Denn im Rahmen der Haushaltsberatungen 2012 hat der Stadtrat erklärt, den traditionsreichen Ausstellungsort 2016 sanieren zu lassen.