Achtung, Vorsicht, toter Winkel! - Praktische Verkehrserziehung an Grundschule
Ein 25-Tonnen-Lastwagen fuhr auf den Schulhof in Günhoven, um Kindern mit all seiner Masse Gefahren bewusst zu machen.
Mönchengladbach. Einmal den großen 25-Tonner aus der Nähe sehen und im Führerhaus sitzen: Für rund 130 Erst- bis Viertklässler stand am Donnerstag statt Mathe und Deutsch praktische Verkehrserziehung auf dem Stundenplan der Günhovener Grundschule. Lkw-Fahrer Ralf Ackermann steuerte den riesigen Brummi der Güdderather Spedition Raben Logistics Germany auf den Schulhof.
Die Idee dazu hatten Katrin Winter, Assistentin der Raben-Niederlassungsleitung, und Geschäftsführer Wilfried Reiners gemeinsam entwickelt. Das Projekt soll Grundschüler sensibilisieren für den „toten Winkel“. Mit ihrem Plan, bei den Kleinen ein Gefahrenbewusstsein zu wecken, traten sie an Erwin Hanschmann, den bei der Polizei zuständigen Verkehrssicherheitsberater für die Primarstufe, heran.
Bei der Schulhof-Aktion mit dem dröhnenden 400-PS-Giganten erläuterte der Ordnungshüter, welche Gefahrenquellen im Straßenverkehr lauern und warum Lkw-Fahrer nicht alles sehen können. Hanschmann hatte seinen Assistenten Benno mitgebracht — eine Handpuppe, die viele bewundernde Blicke der Grundschüler auf sich zog.
Ausstaffiert mit knallgelben Warnwesten, erkundeten die Mädchen und Jungen den großen Lkw, der auf dem Schulhof Halt machte. Die achtjährige Selina Maczewski und ihr Klassenkamerad Niklas Küppers waren begeistert.
Über die Gefahr des „toten Winkels“ waren sie aber schon vorher informiert. „Meine Eltern haben mir das erklärt“, berichtete Selina. Und: „Ich stelle mich immer dahin, wo man mich gut sehen kann.“ Auch Niklas wusste bereits Bescheid.
Zahlreiche Eltern verfolgten die Aktion, darunter auch Selinas und Niklas’ Mama und Papa. Rektorin Gisela Paschke betonte, wie wichtige eine Sensibilisierung der Kinder für besondere Gefahrensituationen sei. Der tragische Unfall Mitte August, bei dem ein fünfjähriger Junge in Neuwerk von einem abbiegenden Lkw erfasst wurde und starb, hatte aber nicht den Ausschlag für den Brummi-Besuch gegeben. Die Idee war bereits im Frühjahr entstanden. DG