Angst vor Fusion mit Süchteln
60 Mitarbeiter der Rheinischen Kliniken fürchten um ihre Jobs. Ihre Abteilungen sollen mit Bereichen der Kliniken in Viersen zusammengelegt werden.
Mönchengladbach. Unruhe herrscht unter 60 Mitarbeitern der Rheinischen Kliniken an der Heinrich-Pesch-Straße in Rheydt. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) , Träger dieser und anderer Kliniken, Behinderteneinrichtungen und mehr, will neue Strukturen schaffen. Worte wie Neuorganisation und Synergie-Effekte machen den Beschäftigen allerdings Angst. Sie fürchten einen Stellenabbau.
Der LVR möchte den Wirtschafts- und Verwaltungsbereich in Rheydt mit den vergleichbaren Bereichen der Rheinischen Kliniken Viersen und Rheinischen Klinik für Orthopädie verschmelzen. Dort ist der Landschaftsverband ebenfalls Träger.
Zum Wirtschafts- und Verwaltungsbereich gehören kaufmännische Angestellte sowie Reinigungskräfte, Küchen- und Werkstattmitarbeiter. 35 der 60 Mitarbeiter in Rheydt haben eine Vollzeitstelle. In der Vorlage, über die die politisch besetzte Landschaftsversammlung am Montag in gemeinsamer Sitzung dreier Ausschüsse abstimmt, ist von zwölf Stellen die Rede. Ein Ärgernis für die Mitarbeiter.
Was den Stellenplan angeht, heißt es zwar aus Köln, wo der LVR sitzt, das neue Konzept mit geplantem Start am 1. Januar 2009 werde keinen Job-Abbau nach sich ziehen. Doch dem Personalrat wurde nach eigenen Angaben auch gesagt, dass man nicht sagen könne, "was in einigen Jahren passiert".
Ein Sprecher des Personalrats, der bisher der Schweigepflicht unterlag, sagte gestern, dass man an Zusagen für Stellenerhalt wie Motiven zweifle. So werde offiziell mit einer größeren Effizienz argumentiert. "Wir gehen davon aus, dass der eigentliche Grund ist, dass wir in Rheydt schwarze Zahlen und die Süchtelner rote Zahlen schreiben." Die Befürchtung: "Ein wirtschaftlich erfolgreich arbeitender Betrieb wird vom grünen Tisch aus zerschlagen."
Derzeit arbeite man gemeinde- und bürgernah, Entscheidungswege seien kurz. Die Standort-Frage, die noch nicht beantwortet sei, führe, egal ob sie für Rheydt oder Süchteln allein oder für beide aufgeteilt ausfiele, zum genauen Gegenteil. Sie erreiche nicht, was der LVR eigentlich wolle: Effizienz - und dadurch Kostenersparnisse.
Konzept: An den Rheinischen Kliniken in Rheydt soll der Wirtschafts- und Verwaltungsbereich in einen kaufmännischen Teil und einen mit Reinigung, Küche und Werkstatt aufgespalten werden. Die beiden Teile sollen jeweils mit kaufmännischer Direktion und Servicebetrieb in Süchteln fusionieren.
Stellen: 60Mitarbeiter gibt es in Rheydt. Es ist denkbar, dass eine der Direktorenstellen der bisherigen drei "Betriebe" wegfällt.
LVR: Am Montag wird in gemeinsamer Sitzung von Gesundheits-, Krankenhaus-ausschuss III und Kommission Zukunftssicherung abgestimmt.