Areva: Eine positive Verwicklung
Areva hat eine neue Halle errichtet. So kann man leichter mehr Trafos wickeln.
Mönchengladbach. Zufrieden strahlen die Gesichter bei der Einweihung der neuen Halle bei Areva. "Wir haben in den Standort in den vergangenen Jahren insgesamt 16 Millionen Euro investiert", sagt Geschäftsführer Joachim Schwarz gestern. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 230 auf jetzt 400, worauf auch der Betriebsratsvorsitzende Falk Hoinkis "stolz" ist.
"Ich habe hier - damals noch bei der Firma Schorch - vor 30 Jahren meine Schlosserlehre begonnen", sagt Hoinkis. Er hat erlebt, wie die Firma von Alstom und dann Areva übernommen wurden. "Jetzt werden wir wieder Alstom." Es werde noch einige Zeit vergehen, bis das nach außen hin sichtbar werde.
Areva stellt Transformatoren her, etwa für RWE, Vattenfall und die Deutsche Bahn. "Damit wird der im Kraftwerk erzeugte elektrische Strom von einer Spannung von 21 000 Volt auf 400 000 Volt gebracht", erklärt Vertriebsleiter Michael Bonsels. Nur mit so einer hohen Spannung könne der Strom über Hochspannungsleitungen ohne allzu große Verluste transportiert werden.
Dann muss er in mehreren Schritten schließlich auf die 220 Volt (beziehungsweise 360 Volt) herunter transformiert werden, für die die Elektrogeräte im Haushalt und Industrie ausgelegt sind. "Wir liefern Abspanntrafos bis zu einer Stärke von 10 000 Volt", so Bonsels. 120 Transformatoren würden jährlich in Gladbach gefertigt.
In der neuen, 1000 Quadratmeter großen Halle werden Lieferungen von Elektrostahlblechen angenommen. Sie kostete zirka eine Million Euro. Hier an der Rheinstraße 73 wurde gleichzeitig eine neue Maschine zur Herstellung von Trafokernen im Wert von 2,5 Millionen Euro eingeweiht.
Die schneidet 0,23 Millimeter dünne, messerscharfe Bleche und stapelt auch mehrere tausend Bleche übereinander. "Je perfekter das geschieht, um so exakter arbeitet der Trafo, um so geringer die Stromverluste", erklärt Bernd Peter Schmidt von der Herstellerfirma Heinrich Georg GmbH aus dem Siegerland.
Die Maschine ist so schwer, dass die Fundamente der Halle verstärkt werden mussten. "Die sind hier bis zu drei Meter dick", sagt Ernst Kreuder, Chef der gleichnamigen Gladbacher Baufirma, die die Halle schüssel-fertig errichtet hat.
Die Böden in den Hallen sind glatt spiegelnd lackiert. "Dann können sie besser sauber gehalten werden", sagt Schmid. Staub zwischen den Blechen beeinträchtigen die Funktion.