Auch 2013 viele Überstunden
Fast alle Angestellten stimmen einer Regelung zu.
Mönchengladbach. Die Frist endete laut OB Norbert Bude (SPD) am Mittwoch. Und schaut man genau auf das Ergebnis, haben sich fast alle der 200 Feuerwehrleute für eine „Überstunden-Verlängerung“ entschieden: Sie arbeiten auch 2013 länger als erlaubt, nämlich 54 Stunden die Woche, obwohl laut EU 48 Stunden vorgeschrieben sind.
Die künftigen Mehrstunden werden mit 20 Euro brutto je 24-Stunden-Schicht bezahlt. Vorteil für die finanzklamme Stadt: Sie muss zum Jahresbeginn keine neuen Leute einstellen. Die Rede ist von 29 bis 35 Neueinstellungen.
Ob die Stadt 2014 die Überstunden-Regelung statt Neu-Verpflichtungen fortsetzen kann, ist derzeit fraglich, erklärte Bude. Fakt ist: Mehrstunden statt neuer Kollegen ist für den Arbeitgeber Stadt preiswerter, sagen Beteiligte.
Mit der Überweisung des November-Gehaltes war der lange Streit um unbezahlte Überstunden bei der Feuerwehr zu Ende gegangen, die WZ berichtete. Die Stadt zahlte mehrere 100 Euro bis etwa 8000 Euro an Betroffene. Auch Pensionäre bekamen nachträglich „Weihnachtsgeld“.
Angeblich lag die Gesamtsumme, die Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) in Sachen Überstunden bereitstellen musste, bei etwa 2,5 Millionen Euro brutto.
Mehrere Jahre leisteten die rund 200 Beamten Mehrstunden ohne Geldausgleich. Erst 2007 unterschrieben sie ein Papier, in dem steht, dass sie für die sechs Stunden 20 Euro brutto erhalten. Für den Zeitraum davor — von 2002 bis 2006 — wurden sie von den damaligen Verantwortlichen der Stadt vertröstet. Man werde schon eine Regelung finden, erklärten die.
Doch die kam nicht zustande, es gab Streit. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung kam es zu Protestaktionen, und OB Norbert Bude (SPD) als Dienstherr schaltete einen externen Juristen zur Wahrheitsfindung ein. Anfangs weigerte sich der SPD-Politiker zu zahlen, dann lenkte er unter dem Eindruck frustrierter wie empörter Feuerwehrleute ein.