Beschuldigter Lehrer hat Marienschule verlassen

Der verheiratete Pädagoge soll einer Schülerin Pornobilder gemailt haben. Er unterschrieb Auflösungsvertrag.

Mönchengladbach. Der Deutschlehrer (36), der einer Schülerin (14) mehrfach Pornobilder auch von sich selber und anstößige Chat-Nachrichten zugemailt haben soll, ist nicht mehr an der Bischöflichen Marienschule in Stadtmitte tätig. Der verheiratete Pädagoge habe "von sich aus" einen Auflösungsvertrag unterschrieben. Der sei zum 31. Dezember 2009 wirksam geworden. "Der Lehrer ist seit Jahresbeginn nicht mehr im kirchlichen Schuldienst", sagt Franz Kretschmann. Er ist der Pressesprecher des Bistums Aachen. Das Bistum ist Träger der Schule.

Gut vier Wochen nach dem mutmaßlichen Missbrauchsfall an der Marienschule hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen zu dem Fall nicht abgeschlossen. So seien Computer-Festplatten noch nicht vollständig ausgewertet, sagt Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff der WZ. Außerdem müsse das Opfer weiter befragt werden. Die Eltern der 14-Jährigen hatten Strafanzeige erstattet.

Seit Wochen kursierten an der katholischen Schule Gerüchte, wonach der Lehrer das Mädchen belästigte. Das Bistum als Arbeitgeber, das sich in dem Fall weitestgehend bedeckt hält, suspendierte den jungen Pädagogen.

In Kirchenkreisen heißt es, Bischof Heinrich Mussinghoff habe auf die Trennung von dem Gymnasiallehrer gedrängt.

Im zweiten aktuellen Missbrauchsfall hat die Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft die Recherchen eingestellt. Ein 52-jähriger, ebenfalls verheirateter Jugendleiter soll in der katholischen Gemeinde St. Helena in Rheindahlen mindestens vier junge Frauen im Alter von 16, 17 und 20 Jahren "massiv sexuell belästigt haben", lautete der Vorwurf. Jetzt sprechen die Ermittler davon, der Mann habe die Jugendlichen im Jugendheim der Pfarre "lediglich" gestreichelt und versucht, sie zu küssen.

Ein Strafantrag liegt nicht vor, sagt Aldenhoff.

Noch ist der 52-Jährige krankgeschrieben. Innerhalb der Gemeinde heißt es, man wolle sich von dem "Kirchen-Angestellten" aber trennen. Das sei arbeitsrechtlich nicht ganz einfach.