Bibliothek soll ins Vitus-Center
Politiker bringt dauerhafte Unterbringung in Gespräch.
Mönchengladbach. Die Stadtbücherei an der Blücherstraße hat einen hervorragenden Ruf. Guter Medienbestand, pfiffige Ideen, im Prinzip ein schöner Standort. Genau dieser ist aber auch das größte Problem: Das Gebäude stammt aus den 50ern, ist unter energetischen und ökonomischen Gesichtspunkten eine Katastrophe und eigentlich viel zu klein. Zumindest einige dieser Mängel sollten bald behoben werden: Mehr als fünf Millionen Euro gab der Rat für die Sanierung frei. Jetzt gibt es eine neue Idee: Warum nicht die Bibliothek ins Vitus-Center verlagern? Vielleicht sogar dauerhaft?
Das Einkaufszentrum geriet ins Blickfeld, weil die Stadt eine temporäre Unterbringungsstätte für die Bücherei sucht. Denn wenn an der Blücherstraße saniert wird, können dort nicht noch Medien verliehen werden. Als Übergang sollte die Bibliothek in das Gebäude an der Hindenburgstraße verlegt werden, in dem sich derzeit Saturn befindet. Der Elektronikmarkt zieht ins Minto. Doch der Eigentümer des Gebäudes soll, so heißt es, gewechselt haben, und der Käufer ist an der Stadt als Mieter wenig interessiert.
Derzeit arbeitet die EWMG wie berichtet unter Hochdruck daran, das Einkaufszentrum aus der Insolvenzmasse für die Stadt zu erwerben. Der entsprechende Aufsichtsratsbeschluss ist gefasst, drei Millionen Euro liegen auf dem Tisch, doch noch ist der Deal nicht in trockenen Tüchern.
Sollte der Ankauf gelingen, will die Stadt prüfen lassen, ob eine Unterbringung der Bücherei im Center unter statischen Gesichtspunkten möglich ist. Noch immer gilt: nur zeitweise. Aber es mehren sich die Stimmen bei den Bündnispartnern CDU und SPD, dann das Vitus-Center auch zu einem Medienzentrum auszubauen und die Bibliothek dauerhaft an diesem Standort zu belassen.
Einer der größten Befürworter dieser Lösung ist Dieter Breymann, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Mit einer modernen, größeren Stadtbibliothek können wir diesen Standort enorm aufwerten.“ Für die Blücherstraße, sagt Breymann, „plädiere ich dafür, dort die gesamte Kulturverwaltung unterzubringen. Sie ist jetzt an ihrem Standort an der Krichelstraße sehr schlecht untergebracht.“
Das Vitus-Center könnte aber auch eine Rolle spielen für ein neues Raumkonzept der Verwaltung. Von den bisher mehr als 20 über die Stadt verteilten Standorten. sollen einige wegfallen. Doch da gibt es auch noch die Idealvorstellung eines großen Verwaltungsneubaus, in der City Ost etwa.