Billardmeisterschaft: Kugeln versenken mit System
Die Stadtmeisterschaft im Poolbillard fand am Samstag im Café Nirvana statt.
Mönchengladbach. Höchste Konzentration unter den Spielern. Hier wird kaum gesprochen. Zu hören sind lediglich die typischen Spielgeräusche: Der Queue stößt gegen die Kugel und diese mit einem dumpfen Anschlag gegen die Bande.
Bei der Stadtmeisterschaft im Billard-Café Nirvana wird an vier Tischen gleichzeitig gespielt. Mit einem kräftigen Stoß gegen die weiße Kugel eröffnet Kevin Silva seine Partie gegen Gino Müller.
Die neun nummerierten Kugeln fliegen auseinander und verteilen sich auf dem Tisch. Als erstes muss die Nummer Eins in einem der Löcher versenkt werden. Kevin fixiert den Winkel, beugt sich über den Tisch und setzt seinen Billard-Stock an. Falsch berechnet. Die getroffenen Kugel knallt gegen die Bande und bleibt auf dem mit grünem Tuch bespannten Tisch liegen.
Jetzt ist sein Gegner an der Reihe. „Das war ein Foul“, ärgert sich Matthias Tacken am Nebentisch. Der Fehler des Seniorenspielers: Er hat die Nummer Fünf vor der Nummer Vier versenkt. Egal wie häufig einer der beiden Spieler im Laufe der Partie das Loch trifft: „Gewonnen hat beim Poolbillard immer derjenige, der als erstes die Nummer Neun einlochen kann“, erzählt Claudia Martens-Halfpapp von der Billard Union Mönchengladbach-Kempen.
An diesem Samstag treten Jugendliche und Senioren in dem Billardraum an der Dahlener Straße um die begehrten Pokale an. Café-Inhaberin Claudia Martens-Halfpapp stammt aus einer echten Billard-Dynastie. Ihr Vater Heinz Martens ist Ehrenvorsitzender des Vereins und ihre Tochter sogar Deutsche Meisterin im Poolbillard. Selber hat sie schon mit sieben Jahren die Kugel versenkt.
Beim diesem Sport komme es auf Ausdauer und Ehrgeiz an, sagt sie. Außerdem sollte man eine gute Konzentration mitbringen: „Die Stöße müssen immer wieder eingeübt werden, damit sie sitzen“, erzählt Martens-Halfpapp. Kevin schiebt die weiße Kugel seit er elf ist.
Ein Kumpel habe ihn vom Fußball zum Billard geholt: „Das Spiel macht einfach Spaß“, findet der 18-Jährige. Matthias Tacken „gefällt das Spiel mit der weißen Kugel“. Wer es beherrsche, könne bereits mehrere Züge im Voraus denken und sich die nächste Kugel gut platzieren, sagt der routinierte Spieler.
Am Ende des Turniers konnte sich Kevin Silva als Sieger der Jugendlichen bis 21 Jahre durchsetzten. Justin Hoffmann gewann bei den Schülern bis 16 Jahren. Jürgen Kels ist Seniorenstadtmeister und Claudia Martens-Halfpapp Erste bei den Ladys über 40 Jahren.