„Fohlenwelt“ eröffnet Neues Borussia-Museum: „Fohlenwelt“ ist jetzt für alle da

Nordpark. · Am Sonntag war das Museum erstmals auch für „normale“ Borussia-Fans geöffnet.

Franz-Josef Iven (l.) und Michael Corres bestaunen in Borussias neuem Museum „Fohlenwelt“ die Meisterschale.

Foto: Thomas Grulke

In wenigen Augenblicken wird Finn Lucas Beller seine erste Pressekonferenz geben – mit Max Eberl an seiner Seite. Nervös ist der Achtjährige aber nicht, ist ja nur eine kleine interaktive Spielerei in der „Fohlenwelt“. Zwei Stunden ist Finn Lucas nun bereits mit seinen Eltern in Borussias neuem Museum, das am gestrigen Sonntag erstmals für die Fans geöffnet hat, unterwegs, langweilig ist es ihm noch nicht geworden. „Ich finde eigentlich alles gut“, sagt der junge Gladbach-Fan, dessen Lieblingsspieler Patrick Herrmann ist.

„Für einen Achtjährigen ist ein Museum ja eher eine trockene Angelegenheit, aber das hier ist super spannend und sehr aufschlussreich gemacht“, sagt Esther Beller (44). Sie selbst sei kein großer Fußballfan, „aber bei dem Film, den wir uns gerade über den Verein angeschaut haben, hatte auch ich Gänsehaut“. Ehemann Claus  (55) ist dagegen Borussen-Fan seit Kindertagen. „Die Klubgeschichte mit ihren großen, aber auch ihren traurigen Momenten, ist hier wunderschön nachzuvollziehen“, sagt Beller, der mit seiner Familie aus der Nähe von Kassel kommt und zwei Tage im Borussen-Hotel verbrachte.

Der Besuch im neuen Museum rundete das Wochenende der Bellers in Gladbach ab. „Bei so vielen interaktiven Elementen und Videos müssen wir mit Sicherheit nochmals wiederkommen, um wirklich alles zu sehen. Und auch ich entdecke noch Details, die ich bislang nicht kannte, beispielsweise, dass Patrick Herrmann einmal in einem Trikot aufgelaufen ist, auf dem die Raute spiegelverkehrt aufgedruckt war“, sagt Beller.

So ergeht es auch Michael Corres und Franz-Josef Iven aus Grevenbroich. „Dass Herbert Laumen nach dem 11:0-Sieg gegen Schalke den Spielball behalten und deswegen noch Strafe zahlen musste, wusste ich noch nicht“, erzählt Iven. Generell seien gerade die Schautafeln über die ersten Jahrzehnte der Klubgeschichte sehr informativ, fügt Corres hinzu. Die beiden Mitglieder des Fanklubs „Erftblickfohlen“ durchstreifen die 1150 Quadratmeter große Ausstellung in aller Ruhe. Dass das Museum am ersten Tag nach der feierlichen Eröffnung mit zahlreichen Borussen-Legenden gut besucht ist, hat sie nicht abgeschreckt.

Es bleibt trotzdem ausreichend Platz und Zeit, um sich Schautafeln durchzulesen, Videos auf den zahlreichen Bildschirmen anzuschauen oder dem Audio-Guide auf dem Tablet zuzuhören, das jeder Besucher am Eingang erhält. Und so vermischen sich die Stimmen von Rainer, Bonhof, Rolf Göttel oder Christoph Kramer sowie beispielsweise die Torhymne der Borussia zu einem Grundrauschen innerhalb der „Fohlenwelt“, das jeden Fan sich heimisch fühlen lässt.

Familie Beller aus Kassel verbrachte ein ganzes Wochenende in Gladbach.

Foto: Thomas Grulke

„Im ersten Moment empfand ich die Aufteilung etwas unübersichtlich. Positiv ist aber, dass Mitarbeiter von Borussia auch ein paar Infos geben“, sagt Franz-Josef Iven. „Leider konnten nicht mehr Mitglieder unseres Fanklubs mitkommen. Aber wir werden ihnen einen Besuch sehr empfehlen“, sagt sein Begleiter Corres.

Dann stehen beide in der „Schatzkammer“ vor Meisterschale, DFB- und Uefa-Pokal: „Da geht das Herz gleich ein bisschen schneller.“