Caritas will mehr Unterstützung für arbeitslose Mütter
Etwa jede fünfte von ihnen in Gladbach ist alleinerziehend.
Langzeitarbeitslose Frauen in der Stadt Mönchengladbach haben es schwerer als Männer, beruflich Fuß zu fassen. Das geht aus dem Arbeitslosenreport der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Wetsfalen hervor, zu der auch der Caritasverband für das Bistum Aachen gehört. Das hängt vor allem mit fehlenden beruflichen Qualifikationen und der Betreuung der Kinder zusammen. In Mönchengladbach waren im September genau 6858 Frauen arbeitslos gemeldet. 45 Prozent von ihnen waren langzeitarbeitslos. Wie aus dem Arbeitslosenreport weiter hervorgeht, waren 22 Prozent von ihnen — das sind 1534 aller arbeitslosen Frauen in Mönchengladbach — alleinerziehend und mussten bei der Arbeitssuche die Betreuung von einem oder mehreren Kindern alleine organisieren. „Wenn das nicht klappt, drohen diese Frauen mit ihren Kindern in Armut zu geraten — jetzt und auch später bei der Rente“, sagt der Aachener Diözesancaritasdirektor Burkard Schröders.
Daher sei es notwendig, in Mönchengladbach und in anderen Kommunen weitere Betreuungsplätze für Kinder zu schaffen. „Das müsste so geschehen, dass die Frauen auch die Möglichkeit haben, Arbeiten anzunehmen, deren Anfangs- und Endzeiten außerhalb der bislang üblichen Öffnungszeiten für Einrichtungen der Kinderbetreuung liegen“, sagt Schröders. Roman Schlag, Fachreferent für Arbeitsmarktfragen beim Caritasverband für das Bistum Aachen, fordert Rahmenbedingungen, die es auch alleinerziehenden Frauen ermöglichen, fehlende Qualifikationen nachzuholen. Auch dazu gehöre die flexible Kinderbetreuung. Von den arbeitslosen Frauen in der Stadt hatten im September 2017 rund 63 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung.