CDU für Schulschließung
Ampel-Koalitionäre schaffen zusätzlich 90 Gesamtschul-Plätze in Neuwerk und in Rheydt.
Mönchengladbach. Beschlossen hat sie es noch nicht, aber die oppositionelle CDU wird wie die mehrheitlichen Ampel-Partner SPD, FDP und Bündnis-Grüne der Schließung der drei Hauptschulen Giesenkirchen, Wickrath und Eicken zustimmen. Das verlautet aus der CDU-Fraktion. Tenor bei den Christdemokraten: Wir können unsere Augen nicht vor Fakten verschließen. Fakten - damit sind die rückläufigen Schülerzahlen u.a. bei den drei Schulen gemeint. Sie beschleunigen das Aus für die Bildungseinrichtungen.
Spätestens seit 2007 stehen auch die drei weiterführenden Schulen auf der Streichliste. Die damaligen Mehrheitspartner CDU/FDP ignorierten sie, auch deshalb, weil die schwarz-gelbe Landesregierung ein Förderprogramm Hauptschule auflegte. Das brachte aber nicht viel. Mittwoch, 17 Uhr, Abtei, fällt der Schulausschuss keine Entscheidungen. Das wird der Stadtrat am 16. Dezember tun.
Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) kritisiert die Vorlage der Stadtverwaltung "zur Neustrukturierung der Schullandschaft". Sowohl OB Norbert Bude (SPD) als auch Schuldezernent Gert Fischer (CDU) drückten sich um klare Entscheidungen, erklärt FWG-Sprecher Erich Oberem. Er erwarte Entscheidungsvorschläge, stattdessen gebe es "bekannte Statistiken". Das "Konzept Schule" wird am Mittwoch präsentiert.
Mit Beginn des neuen Schuljahres will die Ampel 90 zusätzliche Plätze in den Gesamtschule Espenstraße und Neuwerk anbieten. 60 in Neuwerk, 30 in Rheydt. "Damit nehmen wir Druck aus dem Kessel", sagt Uli Elsen. Der SPD-Politiker spielt damit auf die jährliche Abweisung von rund 600 Jungen und Mädchen mit Gesamtschulwunsch an.
Als verheerend bezeichnet der Eickener Anwalt Thomas Breymann die Aufgabe der Gemeinschaftshauptschule Eicken. In dem stark von ausländischen Mitbürgern und Arbeitern geprägten Stadtteil habe diese Schule eine wichtige soziale Funktion. Hier würden Kinder aus Brennpunktfamilien aufgefangen, und hierzu habe die Schule Großes geleistet. Die mögliche Aufgabe zum Sommer sei ein "Armutszeugnis".