Corona in Mönchengladbach Lockerungen in den Krankenhäusern
Mönchengladbach · „Ausflüge“ von Patienten des Krankenhauses Neuwerk irritieren Angehörige, die draußen bleiben müssen.
Karl-Heinz Goertz macht sich Gedanken um seine Ehefrau. Sie liege seit zwei Wochen im Neuwerker Krankenhaus, sei operiert worden und wegen eines strikten Besuchsverbots in der Klinik habe er mit seiner Frau nur telefonisch Kontakt aufnehmen dürfen, berichtet Goertz. Dass wegen der Corona-Pandemie Schutzmaßnahmen ergriffen werden, könne er ja akzeptieren, sagt der 83-Jährige. Er sei geimpft und auch bereit, sich vor jedem Besuch testen zu lassen. Ein Problem hat er jedoch mit Dingen, die er beobachtet hat: Patienten verlassen das Krankenhaus, treffen sich mit Bekannten in nahe gelegener Gastronomie und können anschließend unkontrolliert wieder ins Krankenhaus. „Das begreife ich nicht“, sagt Goertz. Bei solchen Ausflügen gebe es doch ein höheres Ansteckungsrisiko. Ab Montag, 14. März, werde die Besuchsregelung nun geändert, teilte eine Sprecherin des Neuwerker Krankenhauses mit. Dann dürfe jeder Patient pro Tag einen Besucher empfangen, sofern dieser ein aktuelles negatives Corona-Testergebnis vorweisen kann.
Damit gelten ab Montag in Neuwerk Regeln, wie sie ähnlich in den Kliniken Maria Hilf und im Bethesda schon praktiziert werden.
Das Rheydter Elisabeth-Krankenhaus, das bislang wie das Neuwerker Krankenbesuche nur in schwerwiegenden Ausnahmefällen gestattet, will schon ab Freitag, 11. März, auf das Prinzip „ein Besucher pro Tag und Patient“ zurückschalten. Die Corona-Situation habe sich im Haus entspannt, die Zahl der Covid-Patienten habe deutlich abgenommen. „Seit dieser Woche sind alle Stationen wieder im Normalbetrieb und wir halten nicht mehr vier Isolierstationen vor, sondern nur noch zwei“, teilte ein Sprecher des „Eli“ mit. Besucher brauchen ab Freitag auch dort einen negativen Schnelltest, maximal 24 Stunden alt. Auch Maria Hilf und Bethesda verlangen das negative Test-Ergebnisse.
Zu den „Ausflügen“ von Patienten teilte die Sprecherin der Neuwerker Klinik weiter mit: „Dass Patienten gegen unsere ausdrückliche Anweisung das Haus verlassen, können wir nur bedingt unterbinden, denn jeder Patient hat das Recht auf Bewegungsfreiheit. Wir gehen aber davon aus, dass es sich nur um Ausnahmen handelt.“ Man teste in Neuwerk alle Patienten täglich. Zudem stünden die Patienten „in einem Behandlungsprozess, der ständig ärztlich kontrolliert und überwacht“ werde. „Diese engmaschige zuverlässige Kontrolle und Testung können wir für Besucherinnen und Besucher selbstverständlich nicht gewährleisten“, so die Sprecherin weiter.