Corona in Mönchengladbach Stecken sich Kinder in Schulen an? – Zahlen liefern dafür keinen Beweis
Mönchengladbach · In jungen Altersgruppen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz höher als bei älteren.
Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 781,8 lag Mönchengladbach am Sonntag weit unter dem Landes- (1416,8) und dem Bundesschnitt (1400,8) – obwohl für die 260 000-Einwohner-Stadt in der vergangenen Woche täglich zwischen 460 und 860 Neuinfektionen gemeldet wurden. Direkte Hotspots – also Bereiche, in denen sich Neuinfektionen besonders häufen – seien in Mönchengladbach nach Angaben eines Stadtsprechers derzeit nicht zu erkennen.
Ein Trend lässt sich in den Infektionszahlen dennoch ablesen: Am meisten betroffen sind Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter. Das Landeszentrum Gesundheit (LZG) gibt die Sieben-Tage-Inzidenz der Zehn- bis 14-Jährigen in Mönchengladbach derzeit mit 1990,7 an – also mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert in der Stadt. Bei der Altersgruppe der Fünf- bis Neunjährigen lag die Inzidenz bei 1425,9 und bei den 15- bis 19-Jährigen bei 1343,7. Aber: Die Werte in dieser Altersgruppe sinken. Noch vor etwa einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz der Zehn- bis 14-Jährigen knapp über und die der Fünf- bis Neunjährigen knapp unter der 4000er-Marke.
Der Trend zeigt sich auch in den Zahlen, die die Stadt liefert: Anfang Januar waren 100, Mitte Januar rund 300 und Anfang Februar etwa 1100 Schüler infiziert. Am Freitag waren es noch 711 der insgesamt circa 38 500 Schüler in der Stadt. Der Stadtsprecher sagt zudem, dass sich aus den höheren Werten bei Kindern und Jugendlichen nicht automatisch eine Ansteckung in Schulen oder Kitas ableiten lasse. „Tatsächlich bietet unsere Analyse dafür keine Anhaltspunkte.“ Auch dafür liefert der Sprecher Zahlen: In sechs von 78 Schulen sei die Zahl der infizierten Schüler im zweistelligen Bereich. Ob es sich dabei um ein Cluster handelt, werde geprüft. Dies sei aber eine Ausnahme, bisher sind keine ganzen Klassen in Quarantäne. Ein Cluster bei positiven Pools in Kitas sei ebenfalls nicht festzustellen, sagt der Sprecher: „In der Regel finden wir eine positive Person in einem positiven Pool, in seltenen Fällen sind es zwei.“ Es gebe keine Einrichtung, in der das Virus grassiere. Gleichwohl könne es in Kitas personell schwierig werden, wenn Erzieher au Gruppen an einem Tag positiv getestet werden. Das sei in den vergangen Tagen auch vorgekommen. Exklusiv sind Corona-Infektionen also nicht für Schul- und Kitakinder. Hoch bis in die Altersgruppe der 40- bis 44-Jährigen beziffert das LZG die Sieben-Tage-Inzidenz auf etwa 1000. Danach fällt der Wert ab.