Das Buch zur Kirche in Sanierungs-Not
Die Geschichte von Gladbachs „Mutterkirche“ St. Mariä Himmelfahrt wird von zahlreichen Autoren erzählt.
Mönchengladbach. Der Konflikt bestand schon immer. Der zwischen dem Münster und der Hauptpfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt. „Das ist natürlich, wenn sie in so unmittelbarer Nähe liegen“, sagt Albert Damblon, der Propst der Innenstadtgemeinde. Das ist ihm bei den Recherchen zu dem Buch „Balderich und seine Kirche — Mönchengladbachs Mutterkirche und ihre Geschichte“ verstärkt bewusst geworden.
Das ist jetzt beim B. Kühlen Verlag erschienen und wird am Mittwoch um 20 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt. „In der Citykirche“, sagt Damblon. So heißt die Hauptpfarrkirche mittlerweile, als Raum für Gottesdienste wird die Münsterkirche genutzt. Letztere ist der Hauptpfarrkirche auch in Sachen Renovierung voraus — die ist inzwischen dank der Unterstützung des Münsterbauvereins abgeschlossen.
„Bei der Hauptkirche sind wir jetzt bei Schritt sechs“, sagt Dirk Heinemann, Vorsitzender des Bauvereins Hauptpfarrkirche Mönchengladbach. Das Schieferdach Richtung Süden zum Kirchplatz hin wird für 200 000 Euro instand gesetzt. Die Schritte sieben und acht sind durchgeplant. Damit werden die maroden Steine im Mauerwerk an der Südseite ersetzt.
„Das erschien uns der rechte Zeitpunkt, das Buch über die Kirche erscheinen zu lassen“, sagt Dirk Heinemann, dessen Bauverein für die Finanzierung des Buchs gerade stehen wird. Bei einem Preis von 9,80 Euro sind bei einer Auflage von 1000 Stück die Kosten nicht gedeckt
Auf ungefähr 100 Seiten finden sich sechs Kapitel von verschiedenen Autoren. Kunsthistorikerin Barbara Maiburg beschäftigt sich mit der Ausstattung, Hannes Pütz mit den Fenstern, die allesamt von Joachim Klos entworfen wurden.
Wolfgang Funke schreibt über den Wandel zur Citykirche, Wolfgang Löhr über den Gladbacher Markt als Ort der Geschichte, der immer im Schatten des Kirchturms von St. Mariä Himmelfahrt stattfand und Dirk Heinemann über den Bauverein. Albert Damblon beschäftigt sich in seinem Beitrag „Das Kirchlein auf dem Hügel“ mit der Geschichte des Kirchenbaus.
„Die Grundmauern sind älter als die Münsterkirche“, sagt er. Mehr als 500 Jahre hat der Bau auf dem Buckel. Als Bürgerkirche war sie der Ort, an dem der Bürgermeister seine Erlasse verlesen ließ — das Münster war dem Abt verpflichtet. „Ich hoffe, es findet sich mal ein Historiker, der diesem Konflikten genauer auf den Grund geht“, so Damblon.