Der Traum ist noch ein Rohbau
Familie hat in die Hände gespuckt und wurde gefilmt.
Mönchengladbach. Eigentlich wollten sie Weihnachten im neuen Heim feiern. „Das hat nicht geklappt“, sagt Ela Popic. „Wir konnten ja erst im Juni anfangen, weil das mit der Genehmigung so lange gedauert hat“, sagt die Düsseldorfer Friseurmeisterin (23). Jetzt steht der 15. Januar als Umzugstermin fest. „Ich habe meine Wohnung gekündigt“, sagt sie.
Ein halbes Jahr Bauzeit für ein unterkellertes Drei-Familien-Haus mit 530 Quadratmetern, alles in Eigenleistung, das ist beachtlich. Mit von der Partie ist Jerenim Berisha, Popics frisch gebackener Ehemann (35). Der stammt aus dem Kosovo. Ihr Vater, ein Maurer, kommt aus Kroatien und arbeitet als Vorarbeiter am Bau. Der gab den Anstoß zu dem Neubau.
„Mein Mann wollte immer ein altes Haus kaufen und renovieren“, sagt Ela Popic. Geeignete Objekte fanden sich zwar in Mönchengladbach, sollten jedoch 250 bis 300 000 Euro kosten. „Mein Vater sagte dann: Für das Geld könnt ihr neu bauen.“
Ein Mehrfamilienhaus. Das Erdgeschoss für Ela und Jerenim, die erste Etage für seinen Bruder und das Dachgeschoss zum Vermieten. Doch die vom Architekten errechneten Kosten von 450 000 Euro überstiegen dann doch die finanziellen Möglichkeiten.
Der Ausweg: Alles, außer Heizung und Elektroinstallation, in Eigenleistung. Jeden Abend von 18 bis 22 Uhr wurde in die Hände gespuckt. In vier Monaten war der Rohbau fertig. In den drei Wochen Winterurlaub hat Berisha die Wohnung verputzt.
Wenn Ela und Jerenim am 15. Januar zum ersten Mal im neuen Haus schlafen, dann wird in Teilen der 120 Quadratmeter-Wohnung kein Holzboden liegen, „aber wir haben mehr Platz als vorher.“ Der Schwager wird im März in die erste Etage ziehen, auf den Ausbau des Dachgeschosses hat man aus Kostengründen vorerst verzichtet.
Begleitet wird der Bau von einem Kamerateam des Fernsehsenders Vox für die Serie „Unser Traum vom Haus“. Am Sonntag startet die neue Staffel um 18.15 Uhr. boe