Die Ampel übt schon, CDU droht Oppositionsrolle
Auch Freitag verhandelten SPD, FDP und Bündnis-Grüne. Man ist verhalten optimistisch.
Mönchengladbach. Seit 1975 zieht die CDU in der Gesamtstadt die Fäden - nicht immer zum Vorteil der Gladbacher. Nun stehen die Christdemokraten davor, die Plätze der Mehrheit mit denen der Opposition zu tauschen.
Denn die Partner für eine Ampel-Koalition aus Rot, Gelb und Grün sind schon ein gutes Stück vorangekommen. Man sei "verhalten optimistisch", im künftigen Stadtrat - er konstituiert sich Anfang November - die Mehrheit stellen zu können, heißt es.
In drei Fachgruppen wird verhandelt. Mitunter bis in die tiefe Nacht hinein. Am vergangenen Dienstag ging es um Fragen wie Soziales, am Mittwoch beschäftigte man sich auch mit der Stadtentwicklung. Freitag, zum Beginn der Herbstferien, debattierte man erneut heftig - nicht nur bei der desolaten Finanzlage der Stadt.
Und die berühmten Knackpunkte gibt es zuhauf - ob Flughafen, neues Shopping-Center auf dem alten Schauspielhaus-Areal, Landstraße 19 oder die sechste Gesamtschule; letztere wollen SPD und Bündnis-Grüne unbedingt haben, die FDP aber nicht. Ein Kompromiss könnte so aussehen: Wir schaffen mehr Plätze an den bestehenden fünf Ganztagsschulen und erfüllen annähernd Elternwünsche.
Spannend ist auch die Frage, wer Vorsitzende(r) in den vier Bezirksvertretungen wird. Die CDU hat hier Ansprüche gestellt mit dem Hinweis, sie stelle die größten Fraktionen. Doch alleine sind die Christdemokraten nicht in der Lage, diese wichtigen Bezirksposten zu besetzen.
Die Ampel-Koalitionäre wollen in der Woche nach den 14-tägigen Herbstferien ein festes Papier für fünf Jahre Zusammenarbeit präsentieren. In der CDU geht man davon aus, "dass es die drei fünf Jahre nicht aushalten werden". Warten wir’s ab.