„Die Klammer, die Venn zusammenhält“
Kirmes: Die St. Josef Bruderschaft feiert — und alle acht Honschaften sind auf den Beinen.
Mönchengladbach. Auf den Straßen rund um die Venner Kirche stehen die Zuschauer am Sonntagvormittag dicht an dicht. Ganz Venn scheint sich aufgemacht zu haben, um die Parade zu sehen. „Die Kirmes ist das Fest in Venn“, erklärt Bernhard Hintzen, Präsident der Bruderschaft. „Es ist der Zeitpunkt, an dem die Verwandten zu Besuch kommen, es ist die Klammer, die Venn zusammenhält.“
Ein demografisches Problem kennt die St. Josef Bruderschaft nicht: Mehr als hundert Jugendliche sind mit dabei. Ganze Familien sind über Generationen hinweg Mitglied: Der jüngste Venner Schütze heißt Marvin, ist drei Monate alt, kuschelt sich an seine Mama und trägt doch schon stolz die Uniform. Kein Wunder: Sein Großvater Helmut Eckers ist der amtierende Kaiser.
Die Honschaft Hamern kommt in diesem Jahr groß raus. Sie stellt alle Könige: Thomas Raßmanns ist der König, André Reinhard der Jungkönig und Sebastian Corres der Schülerprinz. „Hamern ist wie eine große Familie“, freut sich Präsident Hintzen. Dann muss er weg, um die Parade abzunehmen.
Die Schützengruppen der acht Honschaften sind angetreten, vorneweg die Reiterschaft, angeführt vom Generalfeldmarschall Herbert Leuf. Neben den Fahnen sorgen die großen blumengefüllten Hörner für einen farbenprächtigen Eindruck. An die Parade schließt sich der musikalische Frühschoppen und abends der Ball aller Ortskönige an. Jede der acht Honschaften hat ihren eigenen König. „Wir sind föderal organisiert wie die USA“, sagt der Präsident lachend. „Der Unterschied zwischen mir und Barack Obama ist nur, dass wir noch Geld haben und er nicht.“
Bis Dienstagabend herrscht in Venn noch der Ausnahmezustand: Mit dem Heimatabend endet die Venner Kirmes. Rie