Ein Kilo Amphetamin in der Küche gelagert
35-Jähriger wegen Handels mit Drogen vor Gericht.
Wegen unerlaubten Handels mit Amphetaminen und Marihuana muss sich seit gestern ein Hückelhovener (35) vor der Zweiten Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten. Seine Vorgeschichte schilderte der 35-Jährige bereitwillig.
An der Berufsschule hatte er den Realschulabschluss nachgemacht und danach eine Lehre als Mechatroniker abgeschlossen. Jahrelang war der Angeklagte als Labortechniker tätig, bis er 2009 an Burnout erkrankte und bei einem Verkehrsunfall einen komplizierten Beinbruch erlitt. „Ich wurde krankgeschrieben und arbeitslos“, sagte der Angeklagte. Dann sei er in ein tiefes Loch gefallen.
„Ich war auf Psyche und musste jahrelang Medikamente nehmen“, sagte er. Seine Mutter erinnerte sich, dass sich ihr Sohn damals sehr verändert habe. Zu dessen Drogenkonsum konnte sie allerdings nichts sagen. Zum Anklagevorwurf wollte der Angeklagte sich zunächst nicht äußern. „Mein Mandant bestreitet nicht, konsumiert und mit Drogen gehandelt zu haben. Betäubungsmittel hat er aber nie im großen Stil eingekauft“, sagte der Verteidiger. Tatsächlich hatte die Polizei 2014 bei einer Wohnungsdurchsuchung rund ein Kilo Amphetamine in der Küche des Angeklagten unter einem Schrank entdeckt. Außerdem fanden die Beamten einen Druckluftrevolver, eine Gaspistole und ein Einhandmesser.
Die Amphetamine gehören nicht dem Angeklagten, sagte der Verteidiger. Das habe ein anderer Dealer kurzzeitig bei dem 35-Jährigen versteckt. Der Name des Mannes wurde im Gerichtssaal genannt.
Ein Hückelhovener (39) hatte im April 2014 in der Nachbarschaft des Angeklagten eine aufschlussreiche Beobachtung gemacht, die er gestern als Zeuge schilderte: „Damals parkten oft mehrere Fahrzeuge vor meinem Haus. Männer stiegen aus und gingen zu einem Nachbarhaus. Sie kamen zurück, rauchten Joints, warfen die Kippen zu Boden. Dann fuhren sie davon.“
Nachdem der Zeuge die Polizei informiert hatte, sei der Spuk vorbei gewesen. Der Prozess wird fortgesetzt.