Ein Segen für das Haustier
Menschen hoffen auf die Gesundheit ihrer Begleiter. Es geht auch um Verantwortung.
Mönchengladbach. Sogar aus Korschenbroich ist Julia Zollner mit ihrem Irish Tinker Wallach Jim Bob zur Tiersegnung gekommen. Ein ganz schöner Aufwand: Das Tier auf den Hänger laden, bis hinter Rheindahlen ins Merreter fahren, ihn dort auf der Mon Ro Ranch abladen und auf die Weide stellen. Aber im vergangenen Jahr war er oft krank und in der Tierklinik. „Der Segen soll ihm helfen, gesund zu bleiben“, sagt Gertrud Pohl, Julias Mutter. „Und wenn die Autos segnen, können die auch Tiere segnen.“
Lena mit ihrem Cavalier King Charles Spaniel Merlin ist wieder dabei. „Tiere haben auch eine Seele“, sagt Patricia Laumen, ihre Mutter. Im vergangenen Jahr war Merlin als Welpe bei der Segnung. Das Jahr davor waren sie mit einer Bekannten das erste Mal auf der Mon Ro Ranch. „Da kam ich auf die Idee, ein Haustier anzuschaffen“, sagt Patrica Laumen. „Ich komme aus Mexiko, da hat man keine Haustiere. Aber ich glaube, das ist schöner für die Kinder.“
Hans Lürken ist mit seinem Labrador-Mischling Dobi bei der Segnung. Der steht ganz ruhig und selbstverständlich neben seinem Herrchen, während er Monika Kremers, der Besitzerin der Mon Ro Ranch, erzählt, wie es die ersten Tage mit Dobi ging. Dobi war vorübergehend auf der Ranch untergebracht, bis Lürken ihn zu sich genommen hat.
Erst war er ein paar Mal mit ihm Spazieren, dann hatte er ihn eine Woche zur Probe bei sich zu Hause. Jetzt gehört er fest und selbstverständlich in Lürkens Leben. „Früher waren wir ein Gnadenbrothof für Pferde“, erzählt Kremers. Doch die Satzung des 18 Mitglieder starken Vereins wurde von vorne herein so gestaltet, dass hier auch andere Tiere einen Platz finden können. „Momentan sind es 100, mit allen Häschen und Schweinen und allen“, sagt Kremer.
Gegen 14 Uhr kommt Pater Theodardus um Merlin, Dobi und allen anwesenden Tieren den Segen Gottes zu erteilen. „Damit es den Tieren gut geht und sie den Menschen gut tun, die sie brauchen“, begründet der Mann des Karmeliter-Orden seine Aktion. „Aber auch, damit es die Tiere gut bei den Menschen haben. Die Segnung ist Ausdruck unserer Verantwortung der Schöpfung gegenüber.“