Einbruchschutz — Polizei berät
Der Kampf gegen Einbrecher bleibt auch bei der Polizei in Mönchengladbach ein großes Thema. Zwar ging in der Stadt die Zahl der Wohnungseinbrüche von Januar bis November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,4 Prozent zurück.
Dennoch wurden wieder 776 Fälle angezeigt. Das heißt: Im Schnitt wird in Mönchengladbach zweimal pro Tag eingebrochen.
„Ein Wohnungseinbruch bedeutet nicht nur materieller Schaden, er ist auch ein tiefer Einschnitt in die Privatsphäre“, sagt Polizeipräsident Mathis Wiesselmann. „Wir müssen stark dagegen arbeiten und tun das auch mit allen verfügbaren Kräften.“ So würde selbst bei Verkehrskontrollen ein Blick darauf geworfen, ob potenzielle Einbrecherbanden in den Fahrzeugen sitzen. „Der ein oder andere Fisch ist uns dabei schon ins Netz gegangen“, berichtet Wiesselmann. Dennoch bleibt die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen mit etwas über zehn Prozent gering.
Deshalb legt die Polizei schon lange Wert auf Prävention. Dass Einbrecher in Mönchengladbach in knapp der Hälfte aller Fälle mit ihren geplanten Beutezügen scheitern, führt Wiesselmann auch darauf zurück, dass Häuser und Wohnungen immer besser gesichert werden.
Die Polizei will deshalb ihre Präventionsarbeit ausweiten und bietet jetzt ihre Einbruchsschutzberatung, die bisher im Polizeipräsidium stattfand, auch in den Stadtteilen an. „Zur Prävention gehört technische Ausstattung und Wachsamkeit“, sagt Georg Lehnen, Leiter der Kriminalinspektion 1. In den gut vernetzten Stadtteilen erhoffe man sich viele Multiplikatoren, die Nachbarn darauf hinweisen, wie wichtig es ist, den Notruf 110 bei verdächtigen Autos oder Personen im Wohngebiet zu wählen.
Bei der technischen Beratung erfahren die Bürger viel über Fenster- und Türensicherungen, über Alarmanlagen und Bewegungsmelder. Die Berater Peter Kiewitt und Ralf Wolfs erklären, worauf man beim Kauf und Einbau achten muss. Mit ihnen können auch Einzelberatungen an Haus und Wohnung vereinbart werden. Die Experten wissen, wo die Einbrecher am Objekt als erstes ansetzen würden. Und: „Präventionsmaßnahmen gibt es für jeden Geldbeutel“, sagt Lehnen. Einbrecher stünden unter Entdeckungszwang. „Ein ungesichertes Fenster lässt sich in zehn Sekunden öffnen. Wenn Einbrecher nach 30 Sekunden nicht ihr Ziel erreicht haben, suchen sie vielleicht noch einen zweiten Ansatz, klappt das auch nicht, geben sie auf“, sagt Kiewitt.
Die erste Stadtteilberatung in Sachen Einbruchschutz findet am Mittwoch, 11. Januar, um 19 Uhr im Pfarrheim Neuwerk an der Liebfrauenstraße statt.