Eine Woche für die Frau
Die nächsten Tage dreht sich in der Stadt alles um die Bewohnerinnen. Zum Auftakt gab es einen Überblick.
Mönchengladbach. Die Trommelgruppe Choco Branco sorgt in der Innenstadt mit ihren Rhythmen lautstark für Aufsehen. Passanten unterbrechen ihren Samstagseinkauf und bleiben stehen.
Die Mitarbeiterinnen der Gleichstellungsstelle der Stadt Mönchengladbach, Organisatorin der Infobörse für Frauen, drücken jedem einen Flyer zu ihrer Veranstaltung in die Hand.
Brigitte Mühlemeier lässt sich mitreißen und schlendert durch die Citykirche. „Schön, dass es so viele unterschiedliche Infos für Frauen an einem Ort gibt“, findet die Besucherin. Dorothea Dorsemagen verpasst in keinem Jahr das Angebot der Ausstellerinnen, „sich darüber zu informieren, was in dieser Stadt Neues für Frauen passiert“.
Fast 30 Vertreterinnen des Netzwerks verschiedener Verbände, Institutionen und Organisationen, die für Frauen arbeiten, machen diesmal bei der Infobörse mit. Gleichstellungsbeauftragte Monika Hensen-Busch begrüßt das große Interesse und das breitgefächerte Angebot.
Gerade der persönliche Kontakt mache den Charme der Info-Börse aus und manche Besucherin nutze die Chance, um sich etwa am Stand der Agentur für Arbeit über den beruflichen Wiedereinstieg beraten zu lassen, so die Organisatorin.
Melanie Bayer vertritt Polizei und Polizeisportverein, um ein neues Angebot für Migrantinnen vorzustellen. Bereits seit einem Jahr bietet die Polizei einen Selbstbehauptungskurs an, der Frauen stark machen soll.
„Dabei haben wir festgestellt, dass Migrantinnen spezielle Bedürfnisse haben, die wir in einem Kurs für diese Zielgruppe aufgreifen wollen“, erklärt die Bereitschaftspolizistin.
Auch der SKM — Katholischer Verein für soziale Dienste Rheydt — will Frauen erreichen, die aus anderen Kulturen kommen. Aktuell entsteht im Rahmen der Migrationsberatung der Organisation eine interkulturelle Frauengruppe, erzählt Joanna Broniewski. „Viele Migrantinnen arbeiten in der Familie, ihnen fehlen dadurch Sprachkenntnisse und der Kontakte nach außen“, ergänzt Samia Sobhi.
Am Verdi-Stand geht es um „gute Arbeit“ für Frauen. Auf einem Plakat ist zusammengefasst, was sich Arbeitnehmerinnen wünschen. Dazu gehören etwa mehr Aufstiegschancen, ein sicherer Arbeitsplatz oder ein Einkommen, das zum Leben reicht.
Viele Frauen arbeiteten halbtags. Sie müssten Familie und Beruf unter einen Hut bringen. „Wir sind heute hier, um ihnen zu zeigen, dass Verdi sich für ihre Interessen einsetzt“, sagt Ulrike Brunsmann vom Bezirksfrauenrat der Gewerkschaft.