Kinderdorfpfarrer „Eddi“ feiert Jubiläum
Edmund Erlemann gestaltet regelmäßig den Gottesdienst für die jungen Bewohner.
Mönchengladbach. Einen ganzen Baum voller guter Wünsche, das schenkten die Kinder und Erwachsenen „ihrem“ Eddi zum Zehnjährigen.
Denn in der bethanischen Zeitrechnung wird Kinderdorfpfarrer Edmund Erlemann sportliche zehn Jahre alt.
Bekanntgeworden ist der Mönchengladbacher unter anderem auch als Mitbegründer des Mönchengladbacher Volksvereins. Ursprünglich sollte dieser übrigens „Petrus & Söhne“ heißen erzählt der Pfarrer.
Bis zu seinem Ruhestand hatte er die Pfarrei von Mönchengladbach inne und setzt sich bis heute für die Menschen vor Ort ein. Aber darüber hinaus bereitet er alle zwei Wochen den Gottesdienst im Bethanien Kinderdorf mit den Kindern und Jugendlichen vor und feiert eine besondere Familienmesse. Nicht nur deshalb ist der immer gut gelaunte Eddi so beliebt.
Er schafft es auch an diesen Sonntagvormittagen immer, aus einem zusammengewürfelten Haufen von fremden Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Schwestern mit seinen Worten eine Gemeinschaft zu machen. Am Ende eines jeden Familiengottesdienstes fragt Eddi, wer Geburtstag hatte oder ob es neue Kinder im Kinderdorf gibt. All diese Kinder dürfen dann zu ihm nach vorne kommen und werden lautstark von allen beklatscht und gefeiert.
So viel Herz, Natürlichkeit und Authentizität sind wichtig im Kinderdorf. Auch an schweren Tagen steht der Pfarrer aus Leidenschaft der Kinderdorfgemeinschaft zur Seite. Beim Tod von Kollegen, Ehemaligen oder auch Kindern ist Eddi da.
Auch er selbst hat schwere Zeiten erlebt: Eine Kindheit im Krieg, fern der Heimat, der Vater als Soldat an der Front, mit Armut und dem Elend der Nachkriegszeit konfrontiert. „Das Leben und Erlebte der Kinder muss eine Rolle spielen. Viele Kirchendinge spielen sich nur noch im Kopf ab, sie müssen aber hier stattfinden“ — stellt Eddi fest und hält die Hand auf seinen Bauch.
„Nur so bleibt die Kirche ein Ort von Leben, Hoffnung und Überzeugung. Und eines dürfen wir Geistlichen nie vergessen“, mahnt Eddi und zitiert abschließend Bischof Jacques Gaillot: „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts.“
Für so viel Engagement widmeten die Kinder Eddi — wie er von allen genannt wird — nun eine Linde im Kinderdorf, die voller Wunschbänder hängt. Jeder notierte seinen ganz persönlichen Wunsch an den Jubiliar. Kinderdorfleiter Klaus Esser und Priorin Sr. Katharina gratulierten dem sichtlich gerührten Erlemann.
Wer „Eddi“ mal selbst erleben möchte, die Familiengottesdienste in der Kinderdorfkapelle sind öffentlich. Die aktuellen Termine dazu stehen auf der Kinderdorfhomepage. Red