Feuerwehr rückt 113 Mal pro Tag zu Einsätzen aus
2013 wurden die Retter zu 652 Bränden gerufen. Ebenfalls in der Statistik: 28 317 Notfalleinsätze.
Mönchengladbach. 41 295 Mal ist die Mönchengladbacher Feuerwehr im vergangenen Jahr zu Einsätzen ausgerückt, also im Durchschnitt 113 Mal pro Tag. Den größten Anteil machten Notfalleinsätze (28 317, davon 6474 mit Notarzt) aus. Aber auch zu 652 Brandeinsätzen wurden die Retter gerufen. Diese Zahlen stellte Feuerwehrchef Jörg Lampe am Mittwoch vor.
Besonders die sieben Großbrände sind den Feuerwehrleuten im Gedächtnis geblieben. So beispielsweise das Feuer in den Abendstunden des 18. Juni: An der Krefelder Straße brannte es in zwei Hallen der Firma Kessels, die industrielle Gase vertreibt. Lampe: „Der Einsatz gestaltete sich schwierig, da immer wieder Druckgasflaschen explodierten.“
„Nahe geht es uns natürlich, wenn Menschen schwer verletzt werden oder ums Leben kommen“, so Lampe weiter. Für eine 36-Jährige kam am 1. Mai jede Hilfe zu spät, als die Feuerwehr zu einem Wohnungsbrand an der Heimstraße gerufen wurde. „Die Frau befand sich in der stark verqualmten Wohnung im dritten Stock und konnte von uns nur noch tot geborgen werden“, berichtete Lampe am Mittwoch.
Immer wieder muss die Feuerwehr auch zu versuchten und vollendeten Suiziden ausrücken. Einen spektakulären Fall gab es Ende Januar an der Elisabethstraße. Ein Mann hatte im Badezimmer seiner Wohnung einen Holzkohlegrill aufgestellt und — nachdem er in der Wohnung mehrere Warnschilder aufgehängt hatte — die Tür abgeklebt. Er verstarb an einer Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung. Lampe: „Um die Kollegen des Rettungsdienstes in solchen Situationen künftig besser zu schützen, haben wir CO-Warner, die am Körper getragen werden, angeschafft.“
Im Tätigkeitsbericht taucht auch der Übergriff auf einen Rettungsassistenten vor einer Disco an der Waldhausener Straße auf. „Es gab dort einen medizinischen Notfall. Als das Rettungsdienstpersonal das Fahrzeug verlassen hatte, wurde aus einer Menschenmenge heraus eine leere Glasflasche geworfen“, sagte Lampe. „Zum Glück sind solche Vorfälle, verglichen mit anderen Städten, sehr selten bei uns.“
Auch die Zahl der böswilligen Fehlalarmierungen liegt mit 23 auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. „Trotzdem ist jeder Fall ärgerlich — weil es Kosten verursacht und Ressourcen gebunden werden“, so Lampe. Darum verfolgt die Feuerwehr jeden Fehlalarm. „Es ist ein Straftatbestand“, stellte Lampe am Mittwoch noch einmal klar. „Das kann also richtig teuer werden.“