Mönchengladbach: „Eine der sichersten Städte“
Es gibt in Mönchengladbach einen Rückgang bei Einbrüchen und Straßenkriminalität.
„Unsere Bürgerinnen und Bürger leben in einer der sichersten Großstädte Deutschlands. Wir sind gut in Gladbach.“ Mit dieser selbstbewussten Aussage fasste gestern Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre die Kriminalstatistik 2013 seiner Behörde zusammen. Insgesamt wurden 22 516 Straftaten begangen. Das sind 2216 Fälle (8,96 Prozent) weniger als 2012. Dazu beigetragen habe auch die kontinuierliche Präventionsarbeit, die seine Beamten seit drei Jahren machten.
Besonders wichtig ist dabei für Tirre die Hilfe der Bürger, die sich beispielsweise mit ihren Problemen auf den mobilen Wachen melden. „Wenn sie uns nicht rufen, sind wir bei unserer Arbeit einsam“, sagt er. Die Gladbacher bringen sich auch immer häufiger selbst ein, um ihr Hab und Gut zu sichern.
Das zeige das Interesse an den Informationsveranstaltungen zur Kriminalprävention, die regelmäßig im Polizeipräsidium an der Theodor-Heuss-Straße stattfinden (das nächste Mal am 24. März, 19 Uhr) und zu denen jedes Mal bis zu 250 Leute kommen. Dort lernen die Teilnehmer beispielsweise, wie sie ihre Türen und Fenstern gegen Einbrecher sichern können.
Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche in Gladbach — entgegen dem Landestrend — gesunken ist. Im vergangenen Jahr wurden 786 Delikte registriert. Das entspricht einem Rückgang um 19 Prozent. Die Aufklärung wird in diesem Bereich häufig erschwert, weil immer mehr „reisende Täter“ unterwegs sind, die vorrangig aus Rumänien und Bulgarien anreisen und sofort nach der Tat wieder dorthin zurückfahren, so die Polizei.
Die Aufklärungsquote ist im Bereich der Einbrüche mit 10,4 Prozent sehr gering. Falsch ist der häufige Eindruck, dass vor allem nachts eingebrochen wird. „Der Anteil der Tageswohnungseinbrüche beträgt 46,4 Prozent. Das sind die Taten, die zwischen 6 und 21 Uhr begangen werden“, sagt Kriminaloberrat Joachim Jansen.
Die Straßenkriminalität ist ebenfalls gesunken — um 634 Delikte. Auffällig hier: Bei Taschendiebstählen gab es ein Plus um 73 auf insgesamt 263 Fälle. Grund dafür sei, dass in diese Kategorie auch die Handydiebstähle fallen. „Meist werden sie im Gedränge entwendet. Moderne Smartphones haben ja einen enormen Wert von oft 500 bis 700 Euro“, sagt Jansen.
Die häufige Präsenz der Polizei auf den Straßen durch Fahrradstreifen oder Motorradpolizisten hat nach Einschätzung der Polizeibehörde dazu beigetragen, dass der Diebstahl von beziehungsweise aus Fahrzeugen um fast 400 Fälle gesunken ist. Das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2000. Die Beamten sprechen in diesem Zusammenhang vom größer gewordenen „Entdeckungsrisiko“ für die Täter, da die Polizei auf den Straßen präsenter sei.
Den häufig gehörten Ruf nach mehr Personal teilt Tirre übrigens nicht. „Wir kommen aus, wenn wir unsere Beamten intelligent einsetzen und auf die überregionale Vernetzung zurückgreifen“, sagt der Polizeichef.