Fußball bei Borussia: Nach dem Spiel ist vor dem Stau
Wenn die Borussia spielt, stehen rund ums Stadion die Autos Schlange. Die WZ hat sich bei Besuchern umgehört.
Mönchengladbach. Es ist Samstag, 20.15 Uhr. Gerade hat Borussia 3:0 gegen Hannover 96 gewonnen. Viele Fans werden jetzt einige Zeit im Stau stehen und länger brauchen, um nach Hause zu kommen. Die WZ hat nachgehakt, wie Fans und Anwohner mit der Verkehrssituation an den Bundesligaspieltagen zurecht kommen.
Lukas und Anja Purle (beide 23) haben eine Wohnung an der Aachener Straße direkt am Stadion. „Wir werden wieder keinen Parkplatz bekommen“, sagt Anja Purle verärgert. Zudem stört die beiden die Lautstärke bis mitten in die Nacht.
Heiko van der Velden (28) verlässt das Stadion schon immer fünf Minuten vor dem Spielende. Er parkt seit zwei Jahren bei Edeka. Früher hat er auf dem Parkplatz P2 geparkt und ist oft in einen Stau gekommen. So sei es Okay, sagt van der Velden. Er findet allerdings, dass „sich alles in Richtung Autobahn staut“. Bei Fortuna Düsseldorf gebe es mehrere Spuren und da komme man immer gut weg. Meik Jonas (42) ist mit dem Shuttlebus gekommen. Auch der Bus ist nicht vor Stau gefeit. Jonas: „Die S-Bahn-Station, die geplant war, wäre besser gewesen“.
Michael Voßen (54) fand die Verkehrssituation in der letzten Saison chaotisch. Er muss auf die Autobahn Richtung Wuppertal. „Man kommt nicht raus. Alles fährt in die Richtung“, sagt der 54-Jährige. Oft steht er anderthalb Stunden im Stau. Bei der Frauen-Fußball-WM war er sogar erst um 2.30 Uhr in der Nacht zu Hause. Er findet die Situation in Dortmund und bei Schalke besser. „Dort weiß man, wo man parken muss und geht dann zehn Minuten zu Fuß“, sagt Voßen. „In Mönchengladbach hat die Stadt Poller am Straßenrand angebracht“.
Andreas Schelges (30) und Katrin Skorka (22) warten auf den Shuttlebus. Die beiden sind mit der Verkehrssituation ganz zufrieden. „Direkt nach den Spielen staut es sich, aber das ist ja klar, bei 50 000 Fans“, sagt Schelges.
Beide finden die Situation viel besser als in Dortmund und Bochum. In Bochum gäbe es sogar gar keine Shuttlebusse und man müsse zu Fuß gehen. Ob die beiden den Anschluss nach Willich-Anrath bekommen, ist jedoch nicht klar. Und was könnte man ändern? „Ein Hubschrauber wäre nicht schlecht“, sagt Schelges im Scherz.
Thomas Boß (53), Abteilungsleiter Fahrbetrieb der NEW mobil und aktiv Mönchengladbach, ist sehr zufrieden. An diesem Abend wurden 85 Busse eingesetzt. Boß findet dies ausreichend: „Wir haben da Erfahrungswerte“, sagt er. Bei einen Spiel wie gegen Bayern würden zum Beispiel 100 Busse eingesetzt.