Gasexplosion: Helfer entdecken die Leiche des Vermissten
Unglück: Bei einer Explosion wird in Mönchengladbach ein Haus völlig zerstört. Ein Mensch stirbt. BILDER von der UNGLÜCKSSTELLE
Mönchengladbach. Die Rufe klingen zunehmend verzweifelter: "Karl-Heinz! Karl-Heinz!" Verstärkt durch ein riesiges Megaphon, hallt der Name des 45-jährigen Mannes durch den Hinterhof und über die Trümmer des Mönchengladbacher Wohnhauses, das kurz zuvor nach einer gewaltigen Explosion zusammengestürzt war. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks graben mit bloßen Händen in den Trümmern - immer in der Hoffnung, den Mann vielleicht doch noch lebend bergen zu können.
Das der Mann unter den Trümmern liegt, vermuteten die Helfern wegen seines Handys. Als der Mann nach der Explosion vermisst vermisst wurde, hatte man dessen Mobiltelefon angewählt - und aus den Trümmern das Klingeln gehört. Doch der Einsatz der Helfer bleibt vergeblich: Um 20.30 Uhr entdecken sie die Leiche das 45-Jährigen.
Wie es zu der Explosion kommen konnte, ist noch unklar. Sie ereignete sich vermutlich im Keller eines Anbaus. Im Umkreis von 200 Metern zerbersten an zahlreichen Häusern die Scheiben - auch am Haus geparkte Autos werden zerstört. Das Gebiet wird von den Sicherheitskräften weiträumig abgesperrt, die Gasversorgung wird komplett abgestellt.
Das Haus muss vermutlich abgerissen werden. "Der Schaden dürfte bei mehreren hunderttausend Euro liegen", sagt Polizeisprecher Peter Spiertz.
Die Feuerwehr evakuierte auch acht Nachbarhäuser. Rund 100 Menschen müssen in Notunterkünften untergebracht werden. "Auch für diese Häuser kann eine Einsturzgefahr nicht ausgeschlossen werden", gibt Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) bekannt. Nachdem er sich einen kurzen Überblick verschafft hat, ruft er eine "Großschadenslage" aus. Im Rahmen dieser Großschadenslage werden die Hunderettungsstaffel des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die Malteser Unfallhilfe und das Technische Hilfswerk (THW) alarmiert.
Insgesamt sind mehr als 200 Einsatzkräfte an der Rettungsaktion beteiligt. Am Abend werden riesige Flutlichanlagen aufgebaut, um die Suche nach dem Verschütteten auch in der Nacht fortsezen zu können. Doch dann schlagen Spürhunde des DRK und des THW an, und als die Rettungskräfte dort gezielt den Schutt abtragen, finden sie die Leiche des Mannes.
Erste Ermittlungsergebnisse zur Explosionsursache sind nach Angaben eines Polizeisprechers frühestens heute am späten Nachmittag zu erwarten.