Gegen die Kita-Auslagerung
Eltern und Erzieher diskutieren über die FDP-Idee, Einrichtungen zu privatisieren.
Mönchengladbach. Am 23. Februar wird es für die Erzieher und Eltern in den 36 städtischen Kindertagesstätten spannend. In der Ratssitzung soll im zweiten Anlauf über den Prüfantrag für eine mögliche Auslagerung der städtischen Kitas entschieden werden.
Das ist der Wunsch der FDP-Fraktion, die SPD und Grüne in der Ampel-Mehrheit eigentlich hinter sich hat. Doch schon bei der Ratssitzung im Dezember wurde der Antrag in einer geheimen Abstimmung verhindert. Die entscheidenden zwei Gegenstimmen müssen dabei aus den eigenen Reihen der Ampel gekommen sein.
Jetzt haben sich etwa 50 Väter und Mütter zu einem Eltern-Informationsabend im DGB-Haus getroffen. Auch einige Erzieher waren gekommen, um das weitere Vorgehen in diesem Fall zu besprechen. Wenn eine GmbH gegründet werde oder es eine Auslagerung an private, kirchliche oder sonstige Träger gebe, sei die Stadt nicht „aus dem Schneider“, so der Tenor bei der Veranstaltung.
Denn sie habe immer noch die Verantwortung, die Kinderbetreuung ausreichend sicherzustellen. Dies könne sie schon rein rechtlich nicht delegieren, sagten sowohl der CDU-Ratsherr Friedhelm Stevens als auch Roswitha Mirbach vom Personalrat der Stadt. Die beiden erklärten übereinstimmend bei der Veranstaltung, dass es wichtig sei, nun noch mehr Druck auf die Ratsherren auszuüben, nicht nur durch Unterschriften, sondern auch durch Präsenz am Tag der Ratssitzung.
Rolf Schirlander, einer der anwesenden Väter und Mitinitiator der Veranstaltung, war aufgebracht über den erneuten Versuch, die Angelegenheit durch den Rat beschließen zu lassen. „Es ist unvorstellbar, sich als junge Stadt auszugeben und dann die Betreuung zu gefährden.“
Private Träger würden versuchen, noch mehr Kosten einzusparen, da sie meist keine speziellen Tarifverträge für die Angestellten hätten. „Die Erzieherinnen haben 2009 bei den Kita-Streiks gekämpft. Das Wenige, was die Kolleginnen mühsam erstritten haben, werden sie sich sicher nicht kampflos nehmen lassen“, kündigte Sabine Uhlenkott von Verdi an. So würden auch in der Ratssitzung auf sich aufmerksam machen.