Mit Musik die Welt verändern
Im Tonstudio des Step singen und spielen fünf Mädels vom K5 in Giesenkirchen ein selbst interpretiertes Unicef-Lied ein.
Mönchengladbach. Die Mädchen haben dem Lied ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Pia Kremer beispielsweise schafft es mühelos, bei „United we change“ die höhere zweite Stimme selbst harmonisch zu intonieren.
„Das schafft selten jemand“, sagt Björn Frahm, der Leiter des Projekts. Der Düsseldorfer hat das Lied „United We Change” kurz nach der Tsunami-Katastrophe geschrieben. Seitdem tourt es um die Welt. In Nordrhein-Westfalen kooperiert das Lied als Projekt mit der ABA, dem Fachverband Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
„Er hat die Rechte an uns abgetreten und wir dürfen es auf unsere Art interpretieren“, erklärt Hannah Siewert. So wie es schon Chöre und Gruppen auf der ganzen Welt getan haben. Hannah gehört zu der fünfköpfigen Gruppe junger Frauen aus dem K5 in Giesenkirchen. Bei den Aufnahmen lernen sie auch etwas über Medienkompetenz.
Schon greifen Hannah, Carolin Terhoeven, Jennifer Tomov und Mike Tölke, Leiter des mobilen Jugendtreffs der Stadt, zu den Gitarren, Pia Kremer zumMikrofon. Björn Frahm sieht sich um: „Wo ist Ada?“, fragt er nach der fünften in der Runde, Ann-Cathrin Engel. „Sie ist krank“, erklärt man ihm. Die jungen Leute sind an diesem Abend im Tonstudio des Step, um das musikalische Stück, das sie in zwei Monaten zusammen mit Frahm erarbeitet haben, aufzunehmen.
Sie schlagen im richtigen Rhythmus die Akkorde, die Mädchen singen davon, „dass wir zusammen die Welt verändern können“, wie Hannah sagt, „und dass dabei jeder von uns gebraucht wird“. Bei den Worten „Respect the beauty of our world“ — Respektiere die Schönheit unserer Welt — werden sie laut und fordernd.
Drei Tage arbeiten sie nun schon an der Aufnahme, zwei Monate läuft das Projekt bereits. „Jetzt werde ich noch ein paar Tage brauchen, bis ich die Aufnahme fertig geschnitten und es ins Netz gestellt habe“, sagt Frahm. So eine Aufnahme winkt normalerweise Gewinnern von Nachwuchs-Song-Wettbewerben. Hier bekommen die Jugendlichen die Chance geschenkt.
„Wir wollen noch den Bürgermeister interviewen“, sagt Caro. Wie er es mit den Themen Integration und friedlichem Miteinander hält. Björn Frahm wird ihnen helfen, die richtigen Fragen zu stellen. Und vielleicht kommen sie dabei auch ihrem ehrgeizigen Ziel näher: Ihr Lied bei einem Spiel der Frauen-Fußball- WM im Borussia-Park vor ausverkauftem Stadion singen.