Giftpfeile zwischen Stadt und Citymanagement
Streit um den Gourmet-Markt, der einer Demo weichen musste.
Es rumort bei den Geschäftsleuten, die im Mönchengladbacher Citymanagement organisiert sind. Das liegt zum einen an der ungewissen Situation, ob und wie viele verkaufsoffene Sonntage es nach Gerichtsentscheidungen und Bürgervotum in Münster überhaupt noch geben wird. Zum anderen ärgern sie sich, wie viele Hindernisse ihnen bei eigenen Veranstaltungen von der Stadt mittlerweile in den Weg gelegt werden. „Wir wollten unseren neuen Weihnachtsmarkt schon am Samstag auf dem Sonnenhausplatz aufstellen, um dann hier einen Gourmet-Markt anzubieten. Aber wir haben dafür keine Genehmigung bekommen“, sagt der Chef des Citymanagements, Stefan Wimmers.
Stattdessen gab es am Samstag auf dem Platz eine Demo von Menschen, die für Frieden und zivile Lösungen für Syrien protestierten. Wimmers: „Uns hat man immer erklärt, dass nur besondere Veranstaltungen auf dem Platz stattfinden dürfen. Warum durfte die Demonstration hier sein, wenn wir eine Absage für einen Gourmet-Markt an diesem Standort bekommen?“ Die Stadt Mönchengladbach weist die Vorwürfe zurück. Das Citymanagement habe kein aussagekräftiges Konzept vorgelegt. „Der Antrag für den Gourmet-Markt auf dem Sonnenhausplatz bestand aus einem einzigen Satz. Das reicht nicht“, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen.
Hinter den Kulissen fliegen derzeit überhaupt einige Pfeile in beide Richtungen hin und her. So musste der Weihnachtsmarkt-Ausstatter Sven Tusch detailliert alle Entwürfe seiner sieben Weihnachtsmarkt-Häuser bei der Stadt vorlegen, die dann intensiv begutachtet wurden. Dabei hat es auch einige Auflagen gegeben, die dem Citymanagement unangenehm aufgestoßen sind. Sven Tusch selbst sieht die Angelegenheit gelassener: „Wir haben die Genehmigung bekommen. Damit ist die Sache für mich vom Tisch.“ Ab Montag nächster Woche darf er den Weihnachtsmarkt aufstellen: Sieben Büdchen mit besonderen Fassaden sollen es sein, dazu ein Kinderkarussell und eine Anlage für einen Getränkegastronom. „Seit April haben wir an den Buden gebaut, in einem Zwei-Schicht-Betrieb und alles per Hand. So etwas kann man nicht fertig kaufen“, sagt Tusch.
Gestern gab es neue Diskussionen. Sie betrafen eine bereits aufgebaute Bude direkt am Eingang des Minto. Sie verstellt unter anderem etwas den Blick auf den neuen Platz. Und Sichtachsen sind Planern heutzutage besonders wichtig.