GSM: Mobbing bei der Stadtfirma?
Schwere Vorwürfe gegen den Chef der GSM. Stadt weist alles zurück.
Mönchengladbach. Von schlechtem Klima ist die Rede, von rauem Umgangston und von „mindestens drei Mobbingopfern“ innerhalb der Stadtfirma GSM. GSM (Jahresumsatz rund zehn Millionen Euro) steht für Gebäudereinigung der Stadt Mönchengladbach. Im Kreuzfeuer der Kritik steht deren Leiter Hanns-Joachim Schmitz. Der äußert sich nicht öffentlich zu den Vorwürfen. Stadtsprecher Dirk Rütten sagte zur WZ: „Bei uns gibt es kein systematisches Mobbing.“
Schmitz hat die GSM-Leitung 2008 übernommen. Seit dem Zeitpunkt soll der wirtschaftlich erfolgreich arbeitende Manager keinen Urlaub gemacht haben. Das irritiert nicht nur GSM-Angestellte. Von denen gibt es noch etwa 160, davon 105 in Vollzeit. Zunehmend werden Reinigungsaufträge an Private vergeben. Das sei billiger.
Kurz nach der Geschäftsübernahme durch Schmitz habe ein Mitarbeiter das Handtuch geworfen. Dieser habe lange unter der alten Leitung gearbeitet, sei aber „infolge des neuen Tons“ nervlich am Ende gewesen und gegangen, schreibt eine Mitarbeiterin der GSM an die WZ. Sie möchte ihren Namen nicht veröffentlicht sehen.
Eine seit Gründung der GSM für das Personal zuständige Angestellte habe den Eigenbetrieb frustriert verlassen. Das „Mobbingopfer“ habe ständige Sticheleien von Schmitz nicht verkraftet. Sie schied frühzeitig aus dem Unternehmen und sei noch immer in ärztlicher Behandlung.
Ende 2012 habe der GSM-Chef versucht, eine schwerbehinderte Mitarbeiterin loszuwerden. Dabei habe er sich auf Kosten des Reinigungsunternehmens von einem externen Anwalt beraten lassen, wobei dies sicherlich mit Stadt-Juristen möglich und preiswerter gewesen wäre.
Vor einem Integrationsrat — er vertritt Interessen u.a. von Migranten — habe sich Schmitz zu dem Fall äußern müssen, heißt es weiter. Hier habe er erfahren, dass eine Kündigung kaum möglich sei. Die Betroffene habe gleiche Arbeitnehmerrechte wie eine städtische Angestellte.
Die „sehr unzufriedene Mitarbeitern der Stadt“ schildert zudem den Fall einer Architektin aus dem Stadt-Gebäudemanagement. Auch sie habe nicht länger mit Schmitz zusammenarbeiten können. Sie verließ den Konzern Stadt mit über 3000 Beschäftigten.