Kunst: Kreative Freundschaft zwischen Nachbarn
Schüler des Gymnasiums Odenkirchen arbeiten mit einem Künstler aus Fontainebleau an einem deutsch-französischen Projekt.
Mönchengladbach. In diesen Tagen wird die deutsch-französische Freundschaft gefeiert. Die Unterzeichnung des Elysée-Vertrags vor 50 Jahren ist auch der Anlass für ein besonderes Kunstprojekt, an dem sich Schüler des Gymnasiums in Odenkirchen beteiligen: Mix´Art, ein deutsch-französischer Wettbewerb.
Der junge französische Künstler Pierre Charles Flipo stammt aus Fontainebleau, lebt in Düsseldorf und führt zwei Workshops mit den zwölf Odenkirchener Achtklässlern durch, die sich im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Projekt beschäftigen.
Flipo zeigt den Schülern seine eigenen Kunstwerke, Skulpturen aus Gips und Jute. Er spricht Französisch mit den Schülern, wechselt ins Deutsche, dann wieder zurück in seine Muttersprache — so selbstverständlich, wie die deutsch-französische Freundschaft inzwischen für die meisten Jugendlichen ist.
Dann sind die Jugendlichen gefragt: Sie sollen sich in Gruppen für eins von zehn vorgegebenen Themen entscheiden. Die Themen sind gesellschaftlicher Natur. Gewalt, Meinungsfreiheit oder Gleichheit gehören dazu und natürlich die Freundschaft zwischen beiden Ländern.
Die unterschiedlichsten Techniken können genutzt werden: Collagen, Fotografie, Video, Installationen oder Comics. Die Schüler sind mit Begeisterung bei der Planung ihrer Kunstwerke.
„Das ist voll cool, das macht richtig Spaß“, findet Sophie. Sie hat auch schon eine passende Idee. Die 14-Jährige will einzelne Backsteine bearbeiten, vielleicht mit Farbe besprühen und zu einer Mauer zusammensetzen. Flipo ist angetan von der Idee. „Du brauchst ja nicht das ganze Kunstwerk nach Berlin zu schicken. Wir machen eine Dokumentation und schicken Fotos“, meint der Künstler.
Das Projekt ist als mehrstufiger Wettbewerb angelegt. Jede teilnehmende Klasse kann maximal vier Kunstwerke an das Institut français in Berlin schicken, die französischen Klassen wenden sich an das Goethe-Institut in Paris. In jedem Land werden zehn nationale Gewinner ermittelt, aus denen wiederum zehn Finalisten ausgewählt werden.
Die Werke werden in Berlin und Paris ausgestellt und in einem Bildband veröffentlicht. Pierre Charles Flipo, der 25jährige französische Künstler, bewegt sich selbstverständlich in der Thematik deutsch-französische Freundschaft. Er ist damit aufgewachsen. „Sie war einfach immer da“, sagt er. Nach Deutschland gezogen hat ihn die Kunstszene. „Sie hat eine starke Dynamik“, findet der in Düsseldorf lebende Franzose.