Hilfe für Glaukom-Patienten
Grüner Star wird in der Augenklinik Bethesda mit einer schonenden Methode behandelt.
Mönchengladbach. Deutschlands Bevölkerung wird älter. Damit steigt auch die Zahl der Glaukom-Patienten an. 800.000 Menschen leiden am sogenannten Grünen Star, die Dunkelziffer liegt nach Expertenschätzungen bei einer Million. Das Tückische: Das Glaukom bleibt in seinen Anfangsstadien oft unbemerkt, ist schmerzlos, verursacht aber irreparable Schäden am Sehnerv.
Es kommt zu Gesichtsfeldausfällen und im Extremfall zur Erblindung. Etwa 15 Prozent aller Erblindungen sind auf den Grünen Star zurückzuführen. „Beim Glaukom besteht ein Missverhältnis zwischen dem Augeninnendruck und der Durchblutung des Sehnervkopfes“, sagt Dr. Cordula Hörster von der Augenklinik Bethesda.
Die Erkrankung kann mit Augentropfen oder mit Laser behandelt werden. Die Tropfen können allerdings Allergien auslösen oder ihre Wirksamkeit verlieren, die Lasertherapie ist oft nicht ausreichend. Die Augenklinik Bethesda setzt als einzige medizinische Einrichtung in Mönchengladbach die Kanaloplastik ein — eine Behandlungsmethode, die als die schonendste bei Grünem Star gilt. Mit einem Katheter wird der Schlemm’sche Kanal, ein ringförmig um die Iris verlaufender Abflusskanal erweitert. Die Erweiterung wird mit einem Faden gesichert. Das Kammerwasser kann abfließen und der Augeninnendruck wird dauerhaft gesenkt. „Die Kanaloplastik traumatisiert das Auge kaum“, erklärt Augenärztin Hörster. „Sie verbessert den natürlichen Abfluss.“
An den Eingriff schließt sich in der Regel ein kurzer stationärer Aufenthalt im Bethesda an. Nach erfolgreicher Kanaloplastik wird das Leben der Patienten laut Hörster spürbar leichter, denn sie können meist auf die tägliche Einnahme von Medikamenten verzichten. Es handelt sich allerdings um eine teure Technik: Die Katheter kosten 750 Euro und sind nur einmal zu verwenden.