Hoppediz hat genug vom Schlafen
Der Schelm erwachte in der Altstadt unter dem Jubel des närrischen Volks.
Mönchengladbach. Bei idealem Schunkelwetter — kühl und trocken — kam er aus seiner Kiste auf der großen Bühne auf dem Kapuzinerplatz: der Gladbacher Erz-Schelm Hoppediz. Das jecke Volk hatte ihn am Sonntagabend schon ungeduldig erwartet.
Verschiedene Fehlversuche hatten zuvor schon den Oberbürgermeister und den Oberkarnevalisten hervorgelockt, aber nach kräftigem dreifachen „Halt Pohl“ und „All Rheydt“ erwachte endlich auch der Hoppediz zu neuem Leben.
Zuvor hatten sich die Karnevalisten schon an der Prinzensäule am Fuß des Abteibergs in Stimmung gebracht, geschunkelt und gesungen. Das am Vorabend proklamierte neue Prinzenpaar (siehe Seite 10) wartete aufgeregt auf seinen nächsten großen Auftritt.
„Ein bisschen Nervosität gehört immer dazu“, meinte Prinz Rolf III. Die Tollitäten waren schon den ganzen Tag im Einsatz, hatten dem Lürriper Hoppediz beim Erwachen zugesehen und waren samt Hofstaat als Überraschungsgäste bei einer Diamantenen Hochzeit aufgetaucht. „Es ist wunderschön, zu erleben, wie viel Freude man so bereiten kann“, sagt Prinzessin Niersia Dagmar.
Von der Prinzensäule aus ging es zum Kapuzinerplatz, angeführt von der Regimentskapelle der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach. Dort warteten dicht gedrängt und kostümiert die Jecken, die sich derweil mit Musik, Bier und Bratwurst in Karnevalslaune versetzt hatte.
Bevor jedoch in die neue Session gestartet wurde, verabschiedeten die versammelten Karnevalisten das Kinderprinzenpaar des vergangenen Jahres Kira und Jonas mit viel Applaus. Das Mottolied des großen Prinzenpaares, das sich natürlich rund um das Thema Zirkus dreht, sorgte dann für die Stimmung, die der Hoppediz zu seinem Erwachen braucht.
Mönchengladbachs Oberkarnevalist und MKV-Chef Bernd Gothe zerstreut schließlich noch mögliche Besorgnis beim närrischen Volk: „Der Veilchendienstagszug wird auch in dieser Session so groß, bunt und schön wie gewohnt.