Im ersten Monat kamen eine Million Besucher ins Minto
Der Investormfi zeigt sich „ausgesprochen zufrieden“.
Die Sorge war groß, bevor sich die Tore des neuen Einkaufszentrums zum ersten Mal öffneten. Gehen die Kunden, die im Minto einkaufen, überhaupt noch hoch bis zum Alten Markt oder runter bis zur Bismarckstraße? Was passiert mit all den leerstehenden Geschäften, die ins Minto gezogen sind? Vor allem die Inhaber kleiner Fachgeschäfte sorgten sich angesichts der geballten Präsenz der großen Ketten im Minto um ihre Existenz.
Exakt einen Monat nach der Eröffnung ist nun eine erste Tendenz absehbar. Minto-Betreiber Mfi ist laut Centermanagerin Jessica Queißer „ausgesprochen zufrieden“ mit der Kundenfrequenz. In vier Wochen kamen bisher eine Million Besucher. Das sind rund 43 000 pro Tag. Zum Vergleich: Der Gladbacher Hauptbahnhof zählt pro Tag 26 800 Besucher. Neben den Samstagen seien auch die Freitage besonders stark. „Das liegt an unserer langen Öffnungszeit bis 21 Uhr“, sagt Queißer.
Die großen Kaufhäuser auf der Hindenburgstraße — Kaufhof, C&A sowie Peek&Cloppenburg — profitieren offenbar von der Nähe des Einkaufszentrums. „Wir begrüßen jede Entwicklung, die Mönchengladbach als Einkaufsstadt weiter stärkt und attraktiver macht“, teilte Unternehmenssprecherin Kathrin Olschock von P&C mit. Ähnliche Töne waren auch bei C&A zu hören. „Der erste Monat hat gezeigt, dass der Kundenstrom auch weiterhin in unsere Filiale führt“, gab Sprecherin Indra Dohm zu Protokoll. Steffen Siewert, Geschäftsführer der Kaufhof-Filiale, sieht ebenfalls eine positive Entwicklung: „Wir haben eine deutlich höhere Frequenz in der Innenstadt.“
Positiv überrascht sind auch die Inhaber kleinerer Geschäfte an der Hindenburgstraße. Das Konzept von Vera Magon und Andreas Tursky von „Teelikatesse“ etwa scheint aufzugehen. Die Geschäftspartner haben ihren Laden an der Hindenburgstraße behalten, gleichzeitig aber auch ein Ladenlokal im Minto bezogen. „Seit der Minto-Eröffnung haben wir im Bereich Ausschank an der Hindenburgstraße zugelegt“, sagt Tursky. Ähnliches kann auch Max Wintzen, Juniorinhaber des gleichnamigen Schuhhauses, berichten: „Wir haben mehr Kunden aus den umliegenden Städten und aus Holland.“
In den Nebenstraßen Wallstraße und Friedrichstraße ist der positive Effekt noch nicht ganz angekommen. „Auf der Straße ist es zwar voller, in der Kasse macht es sich aber noch nicht bemerkbar“, sagt etwa Iris Degenhardt von der gleichnamigen Buchhandlung an der Friedrichstraße. Die Stimmung sei aber positiver. „Es wird nicht mehr so viel gemeckert“, sagt Degenhardt lachend.