Mönchengladbach. Scheidt & Bachmann (S & B), Spezialist nicht nur für Parkhaus-Automaten und Tankstellen-Systeme, will der Krise trotzen, wenngleich an der Breite Straße 132 kaum noch Überstunden gemachten werden. Die WZ sprach mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Norbert Miller.
Norbert Miller: Ja, leider ist das so und leider ist die Anfälligkeit für Weltuntergangsprognosen in Deutschland besonders groß. Doch, um zur gebotenen Nüchternheit zurückzukehren: Natürlich bezweifelt niemand, dass wir uns in schwerem Fahrwasser befinden, auch nicht, dass wir mit heftigen Stürmen wohl noch zu rechnen haben. Aber nichts wäre fataler und sich selbst zu lähmen.
Miller: Sicher, wir haben es mit wirtschaftlichen Verwerfungen zu tun, die zum gleichen Zeitpunkt in allen Teilen der Erde auftreten. Aber vielleicht liegt in diesem Umstand auch gerade der Kern zur Überwindung der Misere verborgen. Denn: Wenn alle betroffen sind und alle mit Macht gegensteuern, sind die Erfolgsaussichten nicht schlecht, besser jedenfalls, als wenn ein Land sich mühselig selbst aus dem Debakel emporarbeiten muss. Nur, mit Weltuntergangsstimmung ist uns nicht geholfen.
Miller: Nicht Abwarten oder gar Aussitzen ist gefragt (das kann man sich allenfalls gelegentlich in der Politik leisten). Unternehmer müssen handeln. Nehmen Sie das Beispiel unseres Hauses. Wir sind ein mittelständisches deutsches Unternehmen mit weltweiten Vernetzungen. Unlängst haben wir ein neues Verwaltungs- und Entwicklungsgebäude bezogen; Baukosten 3,5 Millionen Euro. Aber weniger dieses Geld ist entscheidend, es sind die Menschen, welche dort arbeiten werden. Das Gebäude wird nicht leer stehen, denn wir stellen unverändert ein.
Miller: Auch in der Fertigung investieren wir weiter, bauen unsere Kapazitäten aus. In diesem Jahr werden wir eine neu Laser-/Stanzmaschine für unsere Blechverarbeitung installieren, eine Investitionsentscheidung, die wir trotz der Krisenstimmung getroffen haben. Dem Mutigen gehört die Welt, heißt es. Nun, dann sind wir wohl mutig.
S & B beschäftigt in Gladbach knapp 1200, weltweit 1900 Mitarbeiter.