Ist Rat gefragt – sie helfen

Unterstützung: 13 neue Selbsthilfegruppen haben sich im vergangenen Jahr in der Stadt mit Hilfe der Kontaktstelle in Rheydt gegründet.

Mönchengladbach. Die Selbsthilfe-Kontaktstelle in Mönchengladbach hat ein wichtiges Anliegen: "Wir möchten Menschen in schwierigen Lebenssituationen ermutigen, sich selbstständig und aktiv mit ihren Problemen auseinander zu setzen", sagt Ina Lauterbach. Die Mitarbeiterin der Kontaktstelle wertet es daher als Erfolg, "dass wir im vergangenen Jahr 13 neue Selbsthilfegruppen auf den Weg bringen konnten". Selbsthilfesuchende wollen sich in einer Gruppe mit Gleichgesinnten austauschen und im gemeinsamen Gespräch Hilfe finden.

Besonders Menschen mit sozialen oder psychischen Problemen haben sich 2009 mit diesem Wunsch an die Kontaktstelle in Rheydt gewandt. Das geht aus dem Jahresbericht 2009 hervor, den die Stelle jetzt vorgelegt hat. Mit 29 Prozent wurde der soziale Bereich am meisten nachgefragt, wobei Themen wie Trennung, Scheidung, Trauer und Alleinerziehend sein zentral waren. 26 Prozent der Anfragen bezogen sich auf psychische Erkrankungen.

Dass immer mehr Menschen unter Depressionen und dem Burn-Out-Syndrom leiden, spiegelt sich auch in der Arbeit der Selbsthilfe-Kontaktstelle wider: 2009 traf sich eine neue Burn-Out-Gruppe, außerdem ging eine zweite Depressions-Gesprächsrunde an den Start. 20 Prozent der Anfragen von Selbsthilfesuchenden betraf den Bereich chronische Erkrankungen, zwölf Prozent Sucht und sieben Prozent Behinderung. Insgesamt 2159 Hilfesuchende hat die Kontakstelle 2009 beraten. Sie besteht seit 25 Jahren.

Aufgabe von Ina Lauterbach und ihrem Mitarbeiter Georg Meurer ist es, Ratsuchende bei der Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe zu begleiten: "Wir klären mit den Betroffenen deren Erwartungen, helfen, für andere Teilnehmer zu werben und stellen für die ersten fünf Sitzungen einen Moderator zu Verfügung", sagt Lauterbach. Außerdem werden von ihnen Vorträge, Veranstaltungen und Fortbildungen rund um das Thema Selbsthilfe geplant, organisiert und durchgeführt.

Als wichtigstes Projekt steht zurzeit an, "mehr Raum für Austausch zwischen den einzelnen Gruppen zu bieten", so Lauterbach. Die Teilnehmer könnten "so noch besser erfahren, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind". Auch helfe die Kommunikation untereinander den einzelnen Gesprächsteams, sich weiter zu entwickeln.