Kanal-Knatsch: Neue Löcher für Anschlüsse
Der Groß-Kanal liegt, dann tat sich wochenlang nichts. Am Montag wird die NVV AG aktiv.
Mönchengladbach. Ein Apotheker hat schon zugemacht, ein Discounter klagt über deutliche Umsatzeinbußen, und in der Arztpraxis spüre man den "Kundenschwund". "Wir sind es jetzt auch wirklich leid", sagt eine Anwohnerin der Eickener Straße. "Und nicht nur ich ärgere mich darüber, dass sich seit Wochen auf der Kanalbaustelle nichts mehr tut", fügt sie verärgert hinzu.
Mehrere Monate lebte auch die Frau an dem Millionen-Loch, war Staub, Lärm und Erschütterungen durch das mächtige Baugerät ausgesetzt. Mittlerweile ist der neue Mischwasser-Tunnel im Durchmesser von 2,20 Metern im Abschnitt Marienkirchstraße/Bellstieg unter Schotterschichten verschwunden. Teilweise wurde die Piste auch wieder geteert, beispielsweise vor dem Laden des Discounters.
"Jetzt reißen die wieder Löcher, um Anschlüsse für Wasser, Gas und zum Haus zu verlegen", kritisiert ein Pensionär. Und fragt kritisch: "Warum passierte das nicht direkt nach dem Kanalbau? Dann ist doch noch alles freigelegt."
Anfangs habe es geheißen, ein neues Gasrohr sei nicht nötig, das alte sei noch gut genug. Jetzt komme ein neues rein und das alte raus.
NVV-Bauleiter Uwe Klein ("Es gab nur kleinere Verzögerungen auf der Kanalbaustelle.") sagt: "Die neuen Rohre für Gas, Wasser und zu den Häusern können aus technischen Gründen nur über Extragräben verlegt werden." Gerade beim Wasser seien auch Hygienevorschriften zu beachten, "denken sie an die Keime".
Und er hat eine "gute Nachricht" für die gestressten Eickener: Ab Montag - und dann wohl auch zügig - will die NVV AG im Bereich der Groß-Kanalbaustelle Eickener Straße Gas-, Wasser - und Hausanschlüsse verlegen lassen. Die Arbeiten dauerten bis Ende Oktober, dann werde die Trasse im Abschnitt Marienkirch- bis Bellstieg bzw. Hindenburgstraße neu asphaltiert.
Die mächtigen Kanalrohre liegen zwischen der Matthiasstraße bis zum Bellstieg. "Mit dem Reststück zur Hindenburgstraße haben wir begonnen", sagt Klein.
Für das große Kanalsanierungsprojekt sind mehr als 3,5 Millionen Euro nötig, rechnet Klein.