Kinder-Architekten planen ihren Spielplatz
Die Stadt hat Kinder beauftragt, die Tobeflächen der Stadt unter die Lupe zu nehmen und eigene Ideen und Wünsche zu äußern.
Mönchengladbach. "Achtung, ich komme!" Dominik schwingt sich auf die Hänge-Seilbahn auf dem Spielplatz im Hardter Wald und saust damit den Sandhügel hinunter. Der Achtjährige jauchzt vor Freude, als der Wind ihm durch das Tempo die Haare zerzaust. "Das Ding ist super", sagt er atemlos. "Aber direkt daneben müsste es Hängematten zum Ausruhen geben."
Nilay (7) erklimmt währenddessen die Kletterspinne. Oben angekommen, lässt sie ihren Blick über die Anlage schweifen. "Ich würde mir eine Riesen-Hüpfburg wünschen. Und größere Karussells", sagt das Mädchen.
Sieben Kinder zwischen sechs und 13 Jahren haben gestern die Anlage neben der Jugendherberge im Hardter Wald unsicher gemacht. Auf der 6000 Quadratmeter großen Tobefläche startete das Stadt-Projekt "Spielplatz-Architekten": Die Kleinen wurden von der Stadt beauftragt, als Mini-Planer 20 Plätze in Mönchengladbach unter die Lupe zu nehmen und Vorschläge zur Verbesserung zu machen (die WZ berichtete).
"Wir haben eine Million aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung, um die Spielflächen bis 2011 auf Vordermann zu bringen. Nicht nur Schäden sollen repariert werden, wir wollen den Kindern auch schönere Spielmöglichkeiten bieten. Deshalb sollen sie mitentscheiden, was verbessert werden muss", erklärt Christian Schirmer vom städtischen Fachbereich Kinder, Jugendliche und Familien.
Piratenschiffe für Abenteurer oder Kletterburgen - die kleinen Architekten könnten auf den Wunschzettel schreiben, was sie wollen. "Wir können natürlich nicht alles realisieren. Ein Kettenkarussell zum Beispiel ist technisch zu aufwändig", sagt Schirmer.
Technischen Schnickschnack, den will die zwölfjährige Saskia gar nicht haben: "Es wäre toll, wenn es mehr für Jugendliche gäbe. Die gehen auch noch auf Spielplätze, wollen aber mehr Action, so was wie Drehscheiben", sagt die Schülerin. Eine Stelle dafür hat sie sich schon auf dem Hardter Spielplatz mitten im Grünen ausgeguckt. "Hier ist so viel Rasen, da passt sowas hin."
Damit kleinere Besucher nicht zu kurz kommen, schlägt Saskia getrennte Spielwelten vor. "Für Kinder fehlt hier eine Rutsche, die gehört zu jedem Spielplatz. Und es müssen bessere Klettermöglichkeiten her", sagt sie, notiert ihre Vorschläge und läuft zu Christian Schirmer, um ihm ihren Plan zu verraten.