Kletter-Marathon in der Pfarrkirche St. Peter
Die Pfarrkirche St. Peter ist seit 2010 ein Kletterparadies. Nun fand zum zweiten Mal der Kletter-Marathon statt.
Mönchengladbach. Gekonnt klettert Marie (12) die 13 Meter bis zur Decke der Kirche hoch — und meistert dabei noch ein besonders schwieriges Stück: Sie hangelt unter dem Dach entlang. „Beim Training hatte sie noch ein bisschen Angst davor. Aber beim Wettkampf wächst man über sich hinaus“, sagt Klaus Fasbender, Geschäftsführer und Gesellschafter der Kletterkirche und Trainer von Marie.
Während Marie in Aktion ist, steht Elena (11) unten und „sichert“, indem sie das Seil, an dem ihre Freundin festgebunden ist, nach und nach freigibt. „Dazu braucht man ein besonderes Vertrauensverhältnis.
Die sichernde Person hält das Leben des anderen in der Hand“, sagt Simone Laube, Inhaberin und Geschäftsführerin der Kletterkirche. Marie und Elena sind schon Wettkampf erprobt. Beide trainieren seit drei Jahren und haben bereits beim „Kids Cup“ in Köln, Wuppertal und Aachen mitgemacht.
Beim Marathon macht Marie zum ersten Mal mit, Elena hat beim letzten Mal mit einem anderen Partner den ersten Platz gemacht. Das ist auch das aktuelle Ziel der beiden: „Wir wollen gewinnen.“
Der Wettkampf findet zum zweiten Mal in der Kirche statt. Waren es im vergangenen Jahr noch acht Teams mit je zwei Personen, so sind es nun 17 Teams in zwei Altersklassen — von neun bis 13 Jahren und von 14 bis 17 Jahren.
Sieger ist, wer am meisten Klettermeter und die höchste Punktzahl für die jeweiligen Schwierigkeitsgrade erreicht hat. Beim Marathon sind auch viele Trainer vor Ort, um zu schauen, wie sich die Schützlinge schlagen — so auch Nils Rosen. Der 24-Jährige trainiert mit zwei Kollegen zwei Gruppen mit jeweils 14 Kindern. Er sagt: „Es ist schön, zu sehen, was die Kids leisten.“
Auch Simone Laube ist sehr zufrieden mit dem Tag. Besonders stolz ist sie auf die jüngste Sportlerin, die achtjährige Lea. Sie ist im Team mit ihrer Freundin Lisa (9), die sie durch ihr Hobby kennengelernt hat. Gemeinsam trainieren sie einmal in der Woche in der Kletterkirche. Angst haben die beiden nur bei ganz schweren Routen.
Bei einem Wettbewerb machen beide zum ersten Mal mit, und zwar „weil’s so viel Spaß macht“, sagt Lea: „Es ist toll, so hoch zu kommen, dass man alles von oben sehen kann.“
Laube schaut Lea beim Klettern zu. „Sie hat einen Wahnsinnsstil“, sagt die 41-Jährige. „Sie hat den Blick, wo sie hingreifen kann, hat Technik und Bewegungsabläufe drauf.“ Auch Leas Mutter Pia Specken (27) ist stolz, dass es „ihre Kleine“ bereits mit den Großen aufnehmen kann. Und als Lea nach einer Kletterstrecke wieder Boden unter den Füßen hat, meint sie selbstbewusst: „Das war jetzt fast schon zu einfach.“