Kooperation: Künstler überraschen und irritieren
Ausstellung zum Projekt „Transfer“ im Museum Abteiberg.
Mönchengladbach. Es ist der Höhepunkt und gleichzeitig der Abschluss einer zweijährigen deutsch-französischen Begegnung: Jeweils sieben Künstler und drei Museen aus beiden Ländern beteiligen sich an einem grenzübergreifenden Kunst-Dialog "Transfer France-NRW" und zeigen Videos, Fotografien und Installationen.
Gleich zwei Kunstwerke der Gladbacher Ausstellung unter dem Titel "Am Anfang war ich am Ende" wurden vor der Eröffnung am Sonntag außerhalb des Museums Abteiberg realisiert.
Während Elsa Tomkowiak im ehemaligen Schwimmbad am Berliner Platz 50 farbige Plastikstreifen spannen ließ, hat Mathilde Rosier, ebenfalls Französin, mit ihrem im ehemaligen Schauspielhaus aufgenommenen 15-Minuten-Film die Grenzen zwischen Nacht und Tag untersucht.
In einem von Percussion- und Pianoklängen begleiteten Maskentanz wird der Gang des ägyptischen Sonnengottes vom Morgen bis zur Nacht gezeigt.
Weitere Überraschungen erwartet die Besucher im Museum. So hat der gebürtige Ukrainer und nun in Köln lebende Ivan Bazak Tschernobyl-Erde in drei Bleibehälter gesteckt und präsentiert damit - gesichert hinter einem Glaskasten - seine Form des so genannten "Sarkophags von Tschernobyl".
Umrahmt wird die "unsichtbare Gefahr" von 30 Kreidezeichnungen des Kölners Jürgen Stollhans, eine "Formulierung von der Zukunft".
Fast unscheinbar sind dagegen die Werke von Dominique Ghesquière. Mal sind es drei Fliegen auf einem Tisch, mal ist es ein durch einen Alu-Streifen simulierter Riss in einer Fensterscheibe, die den Betrachter irritieren.
Neben Mönchengladbach sind Mülheim an der Ruhr und Dortmund sowie Nantes, Dijon und Tourcoing beteiligt. Nächstes "Transfer"-Partnerland ist Südkorea.
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag um 12 Uhr. Geöffnet ist bis 20. Februar täglich außer montags, 10 bis 18 Uhr.