Villa Schiedges: Beigeordneter bleibt als Mieter
Stadt verkauft das Haus für 300 000 Euro an ein Ehepaar.
Mönchengladbach. 13 Monate stand sie im Internet zum Verkauf. Jetzt biss ein Ehepaar an. Die altehrwürdige Villa Schiedges - sie liegt gegenüber dem Museum Abteiberg - wird für rund 300 000 Euro verkauft.
Das Besondere: Stadt-Kulturdezernent Gert Fischer (CDU) und das städtische Kulturbüro müssen deshalb nicht ausziehen. Sie dürfen bleiben - weil die Kommune das Jugendstil-Haus vom neuen Eigner für mindestens ein Jahr mietet.
Bleiben können in dem stattlichen Komplex, der durchaus einer Renovierung bedarf, auch die Mieter einer Dachgeschosswohnung. So jedenfalls sehen es die Verträge vor, die die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG mit den neuen Eigentümern aushandelte. Was die Besitzer auf Dauer mit dem Haus (669 qm Nutzfläche) nahe der Citykirche vorhaben, ist nicht bekannt.
Weil es im gemieteten Stadtverwaltungsgebäude an der Voltastraße 2 (NVV-Gelände) zu eng geworden war, waren Fischer & Co. im Juli in die City-Villa gezogen. Der CDU-Politiker sagte seinerzeit, dass dieser Umzug für ihn keine Dauerlösung ist.
Ziel sei es, bei der Umsetzung des Raumkonzeptes der Stadt alle Dienststellen seines Dezernats (unter anderem Kultur, Schule, Sport) zentral zusammen zu führen. Möglicherweise im neuen Haus Westland, wo sich derzeit allerdings nichts tut.
OB Norbert Bude (SPD) hat das Konzept "Raumbedarf Stadtverwaltung" aber immer noch nicht vorgelegt. Es soll aufzeigen, wo die Verwaltung räumlich Flagge zeigt - und wo nicht.
2006 war die Villa schon einmal Ersatzbüro für städtische Mitarbeiter. Als das Museum Abteiberg aufwändig saniert wurde, waren Museumschefin Susanne Titz und ihre Leute bei Schiedges eingezogen.