Kriminalität: Gefährliche Nachtschichten im Taxi
Gerade erst ist wieder ein Taxifahrer (60) Opfer eines Räubers geworden. Besonders die Nachtschichten sind gefährlich.
Mönchengladbach. Bedroht, geschlagen und beraubt worden ist ein Taxifahrer in der Nacht zu Dienstag (28.8.). Der 60-Jährige wartete um 1.30 Uhr am Taxistand an der Ecke Neusser-/Volksbadstraße in Lürrip, als ihn ein junger Mann durch die heruntergedreht Seitenscheibe mit einer Schusswaffe bedrohte.
Als der Fahrer versuchte, seinen Wagen zu starten und zu flüchten, schlug ihm der Täter mit der Faust ins Gesicht. Das Opfer gab daraufhin die Geldbörse mit Wechselgeld und Einnahmen heraus, und der Räuber flüchtete in Richtung Neuwerker Straße.
Fälle wie diese häufen sich aus der Sicht von Taxifahrern wie Axel T.* (*Name von der Redaktion geändert.) Nicht alle sprächen darüber, aber bei einigen Kollegen fahre die Angst mit, sagt der Mönchengladbacher, der seit Jahren vor allem Nachtschichten übernimmt.
"Tagsüber ist es kein Problem. Aber die Nachtschichten sind immer mehr betroffen", sagt der Mittvierziger. Er habe fast den Eindruck, für manche Menschen mit krimineller Energie seien Taxifahrer "eine Art mobile Geldautomaten".
Von nächtlichen Überfällen, aber auch Schlägereien am Alten Markt, in die Taxifahrer immer häufiger verwickelt würden, berichtet auch eine Kollegin, die ebenfalls namentlich nicht genannt werden möchte. "Die Fahrer oben am Markt müssen schon mal in ihre Autos flüchten."
Sie sieht aber auch, dass "die Gemeinschaft unter den Taxifahrern sehr gut ist". Wenn die Kollegen durch Funksprüche erführen, dass etwas passiert sei, würden sie aktiv.
Sie erinnere sich noch gut an den Fall, als eine Kollegin vor Jahren mit einer Axt angegriffen worden sei. "Da sind 20 Autos hinter einem Wagen hergefahren, auf den die Beschreibung passte." Der Fahrer sei zwar nicht der Schuldige gewesen und nur vor den Verfolgern geflüchtet, weil er Kokain im Auto hatte, aber es beweise den Zusammenhalt unter den Kollegen.