Löschwasser flutet das Drekopf-Gelände

Mehrere Hundert Kubikmeter Wasser nutzte die Feuerwehr zur Brandbekämpfung.

Foto: Sabine Kricke

Die ganze Nacht waren Feuerwehrleute damit beschäftigt, Glutnester aufzuspüren. Und auch am Dienstagmittag quoll immer wieder Rauch aus dem Müllberg, der 24 Stunden zuvor Feuer gefangen und einen Großeinsatz ausgelöst hatte. Unzählige Mengen an Löschwasser waren nötig, um das Feuer bei Drekopf unter Kontrolle zu bringen. Am Dienstagmorgen hatte sich ein riesiger See auf dem Gelände des Entsorgungs- und Recyclingunternehmens gebildet.

Das Löschwasser wurde kontrolliert über das Gelände geführt und floss in einen unterirdischen Behälter. Doch das Becken war schnell voll. Und so musste das Wasser vom Gelände gesaugt werden. „Es wird nun in Zwischenpuffern gelagert, analysiert und anschließend ordnungsgemäß entsorgt“, erklärt Jörn Taraba, Geschäftsführer von Drekopf Krefeld.

Weil der Müllberg am Dienstag immer noch brannte, hatte die Feuerwehr am Morgen erneut eine Warnmeldung herausgegeben: Anwohner sollten weiter Fenster und Türen geschlossen halten.

Warum es zum Brand kam, ist immer noch nicht geklärt. Angeblich entstand das Feuer in der Spitze des etwa 30 mal 50 Meter großen Müllbergs. Bei dem Unrat handelte es sich um Gewerbeabfälle, unter anderem Plastikreste, Kartons und Papier — Materialien, die vor der Entsorgung eigentlich noch sortiert werden sollten. Bei dem Brand war das Dach einer offenen Produktionshalle durch die Hitze verzogen worden, ein Radlager fiel den Flammen komplett zum Opfer. Aber verletzt wurde zum Glück niemand. „Das ist das Allerwichtigste“, sagte Drekopf-Geschäftsführerin Nicole Finger. „Wir sind überwältigt von der Loyalität und unermüdlichen Hilfsbereitschaft unserer gesamten Belegschaft, allen voran unseres Betriebsleiters Hans Rahmen, der mit zwei Kollegen die ganze letzte Nacht durchgearbeitet hat.“

Auch gestern halfen die Mitarbeiter kräftig beim Abpumpen des Löschwassers. Jörn Taraba schätzt, dass es insgesamt zwischen 600 und 800 Kubikmeter sein könnten. Die Becken und Tanks von Drekopf — das war schnell klar — reichten da nicht aus, um alles aufzufangen. Der Niersverband stellte ein 1000 Kubikmeter fassendes Becken zur Verfügung, das ab Dienstag, 1 Uhr, mit Löschwasser befüllt wurde. Das Wasser wird nun nach Schadstoffen untersucht. Die Spurenanalyse sei aufwendig und werde wohl eine Woche dauern, erklärte Volker Wollgarten, Leiter der Abteilung Sonderabfall bei Drekopf. Auf keinen Fall werde das Löschwasser einfach in den Kanal fließen.

Dienstagnachmittag war das Feuer gelöscht und das Gelände wieder trockengelegt. Die GEM half mit ihren Kehrmaschinen, klar Schiff zu machen. Zur Sicherheit blieben Feuerwehr und ein Drekopf-Baggerfahrer aber noch die Nacht über am Brandort, um Wache zu halten.