Markt: Rosa, grün und stufig
Der Gewinner des Wettbewerbs für die Umgestaltung des Rheydter Marktplatzes ist das Büro Planorama.
Mönchengladbach. Die Jury hat entschieden: Dort, wo heute die Pavillons das Auge der Passanten auf dem Rheydter Marktplatz stören, sollen japanische Kirschbäume blühen. Ein Teil der Tiefgarage bekommt einen Deckel mit Rasenbelag und wird ebenfalls mit Bäumen bepflanzt. Diese Grünfläche grenzt die Limitenstraße vom streng rechteckig gestalteten Markt ab. Sie liegt auf der gleichen Höhe wie die evangelische Hauptkirche. Terrassenförmige Stufen führen hinab zum Marktplatz.
Das ist das Ergebnis des Wettbewerbs zur Umgestaltung des Rheydter Martkplatzes, einem Kernpunkt des Innenstadtkonzepts für Rheydt. 59Büros hatten sich beworben. Sechs Büros waren aufgefordert worden, ihre Entwürfe und Modelle einzureichen. Am Montag tagte die zwölfköpfige Jury im Rheydter Rathaus und entschied sich einstimmig für den Entwurf des Berliner Büros Planorama Landschaftsarchitektur. Die Planer aus der Hauptstadt bekommen 12 000 Euro für den Entwurf. Für den zweiten Platz gibt es 9000, für den dritten 6000 Euro.
"Die Einstimmigkeit ist wichtig", bewertet Karl Sasserath, Bezirksvorsteher des Bezirks Süd, in dem der Rheydter Marktplatz liegt, das Votum der Jury. In ihr saß je ein Vertreter der fünf Mönchengladbacher Ratsfraktionen. Die Politik wird auch das letzte Wort bei der Gestaltung haben und über die Entwürfe diskutieren und abstimmen.
Manchmal sind bei baulichen Veränderungen die Einwände von dieser Seite so gravierend, dass am Ende nicht der Siegerentwurf umgesetzt wird, sondern einer der anderen. Doch bei der bereits demonstrierten Zustimmung sieht auch der Jury-Vorsitzende Franz Pesch (Architekt und Stadtplaner) gute Chancen, dass der Planorama-Entwurf umgesetzt wird. "Wenn auch modifiziert", wie er sagt.
Viele Dinge können erst bei der Detailplanung richtig abgestimmt werden. Kritisiert hat die Jury an dem Entwurf, dass der Bürgersteig an der Hauptstraße nicht verbreitert wird und das "grüne Band", auf das die Doppelreihe Kirschbäume gepflanzt werden soll, leicht erhöht ist. "Wir sahen darin einen Konflikt mit der geforderten Barrierefreiheit", sagt Beckmann.
Doch von Süden und Norden aus ist das Beet über eine Rampe zugänglich. Pesch: "Der Entwurf ist so robust, dass diese Änderungswünsche berücksichtigt werden können, ohne dass die Handschrift verloren geht."
Für die Neugestaltung des Marktplatzes sind Kosten von rund sechs Millionen Euro veranschlagt. Das Büro Planorama hat für die Umsetzung seines Entwurfs Kosten von 3,2 Millionen Euro errechnet. Das Geld käme von Land und Bund, wo erst im Frühjahr über die Mittel entschieden wird. Die Bauarbeiten am Marktplatz können voraussichtlich im Herbst 2011 beginnen.