Mehr Platz für die Studierende von Morgen
Nächste Woche beginnen die Vorbereitungen für einen Neubau auf dem Campus. 2013 soll er fertig sein.
Mönchengladbach. Die Hochschule Niederrhein braucht Platz. Besonders in Mönchengladbach herrscht akute Raumnot, denn die Zahl der Studierenden wächst ständig — von rund 5550 Studenten im Jahr 2008 auf mehr als 6600 im Wintersemester 2011/2012. Etwas Luft soll der sogenannten Multifunktionalbau an der Richard-Wagner-Straße schaffen. Der Spatenstich erfolgt am 24. November, die Vorbereitungen beginnen aber bereits am kommenden Montag.
Baufeldfreimachung heißt im Fachjargon, was in den nächsten Tagen auf dem Campusgelände geschehen wird: Vor allem werden die Bäume gefällt, die dem Neubau im Wege stehen. Ende November beginnen dann die Bauarbeiten am Multigebäude. 900 Quadratmeter mehr Fläche zum Lernen und Forschen soll es für die Wirtschaftswissenschaften, den größten Fachbereich der Hochschule, geben.
Außerdem sollen dort die Textil- und Bekleidungstechniker untergebracht werden, unter anderem mit dem Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung und der Öffentlichen Prüfstelle für das Textilwesen. Auch Sprachenzentrum und Druckerei bekommen neue Räume. Insgesamt wird das neue dreigeschossige Gebäude über 3800 Quadratmeter Nutzfläche verfügen.
Wenn das Multigebäude fertiggestellt sein wird, sollen die Altbauten zwischen Rheydter und Richard-Wagner-Straße abgerissen werden: Druckerei, Sprachenzentrum und uralte Räume des Fachbereichs Textil einschließlich Hörsaal. Zum Wintersemester 2013/14 — pünktlich zum doppelten Abiturjahrgang — sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Ein Jahr später wird die Spitze des Studentenansturms erreicht sein.
Schätzungen gehen davon aus, dass 2014 mehr als 14 000 Studierende an der Hochschule eingeschrieben sein werden, 7400 davon in Mönchengladbach. Das hat mehrere Gründe. Einerseits die Verkürzung der Gymnasialzeit mit dem Abitur nach Klasse 12. Zum anderen die wachsende Beliebtheit der Fachhochschulen.
In vielen Fachbereichen verhindert nur ein Numerus Clausus eine völlige Überfüllung der Studiengänge. „Unser Potenzial ist riesig“, stellt Hochschulpräsident Hans-Henning von Grünberg fest. „Aber wir benötigen zumindest die Chance, es auch ausschöpfen zu können.“
Deshalb möchte die Hochschule das sogenannte Zeilenschlussgebäude, das an der Rheydter Straße entstehen soll, von 2015 auf 2013 vorziehen. Den Planern schwebt ein Gebäude vor, in dem Forschungsinstitute sowie regionale Start-up-Unternehmen Tür an Tür untergebracht sind.
Die Zusage des Landes steht noch aus, NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze signalisierte bei ihrem Besuch in Mönchengladbach im Oktober allerdings Verständnis für die Raumnot der Hochschule.