Messerstecherei in WG: Es gab schon häufiger Streit
Die Ermittlungen zu der blutigen Tat in Hermges laufen. Der 48-jährige Verdächtige sitzt seit Montagnachmittag in Untersuchungshaft.
Mönchengladbach. Was genau am vergangenen Samstagabend in der Wohngemeinschaft des Klaus Hemmerle Hauses an der Richard-Wagner-Straße 33 geschehen ist, ist weiterhin unklar. Gegen 23.30 Uhr eskalierte ein Streit zwischen den Bewohnern. Ein 48-Jähriger soll zum Messer gegriffen und damit seinen 47-jährigen Mitbewohner schwer und die 37-jährige Mitbewohnerin leicht verletzt haben. Beide wurden zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht.
Der 47-jährige Schwerverletzte musste notoperiert werden und schwebt nun nicht mehr in Lebensgefahr, ist jedoch noch nicht vernehmungsfähig. Der mutmaßliche Täter flüchtete unmittelbar nach der Attacke vom Tatort, konnte aber kurze Zeit später festgenommen werden.
Zu den Vorwürfen hat er sich bisher nicht geäußert. Er lässt sich durch einen Anwalt vertreten. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach ordnete gestern Nachmittag eine Richterin Untersuchungshaft wegen versuchten Totschlags an.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei besuchten alle drei Beteiligten am Samstag das Sommerfest der Gemeinde St. Josef Hermges in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihrer Wohnung. Am späten Abend kehrten sie nach Hause ins Klaus Hemmerle Haus neben der Pfarre zurück.
Das Gebäude gehört der Gemeinde. Die Wohnräume der drei sind vermietet an den Verein zur Förderung von Wohngruppen für Frauen und Männer, die von HIV/Aids betroffen sind. Oase e.V. war 1992 von Mitgliedern der Gemeinde ins Leben gerufen worden. Andere Bewohner leben derzeit laut Gemeinde-Pfarrer Norbert Kaniewski nicht im Haus.
Zu Motiv und Hergang der gewaltsamen Auseinandersetzung hat die Polizei Menschen im näheren Umfeld der Betroffenen befragt. Die Aussagen seien aber teilweise widersprüchlich. Schon in der Vergangenheit habe es aus verschiedenen Anlässen häufiger Streit der Mitbewohner gegeben.