Prinzen-Paar-Proklamation Ein ausverkauftes Haus feiert Gladbachs neues Prinzenpaar
Mönchengladbach. · Axel I. und Niersius Thorsten sind die Regenten im „jecken Narrennest“. Und das erste gleichgeschlechtliche Prinzenpaar des Rheinlands.
Dass Fernsehsender sich für die Proklamation in Mönchengladbach interessieren, ist eher selten der Fall. Doch das erste gleichgeschlechtliche Prinzenpaar des Rheinlands und auch noch in einer doppelten Prinzenrolle – das weckt Interesse. Mehr als 1000 Gäste kamen zur Ausrufung von Axel Ladleif und Thorsten Neumann als neue Tollitäten. Um 20.30 Uhr ist es soweit: Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners setzt beiden die Prinzen-Kappe auf. Axel I. und Niersius Thorsten sind die Regenten im „jecken Narrennest“.
Die Stunden davor
Kopfmassage und flotter Schnitt beim Frisör des Vertrauens, letzte Anprobe des Ornats, kurze Ruhepause und ab in die Garderobe der Redbox – der Tag der Proklamation ist für die designierten Prinzen klar durchgetaktet. Aber auch zwei Stunden vor ihrem Auftritt sind sie nicht nervös. „Warum auch“, sagt Ladleif. „Wir sind vorbereitet und können uns gleich in die Veranstaltung fallen lassen.“
Der Film
Traditionell stellen sich die neuen jecken Regenten in einem Film vor. Diesmal richtig witzig: Die MKV-Spitze und das Vorgänger-Prinzenpaar als Mafiosi, die bei konspirativen Treffen im Rheydter Ratskeller Ladleif und Neumann auserkoren haben.
Der Auftritt
Die Prinzengarden marschieren auf. Die designierten Prinzen lassen sich Zeit, bis sie auf die Bühne kommen, genießen das Bad in der Menge. Dann wird’s ernst. OB Reiners, rote Clownsnase, grauen Aktenordner in der Hand unterzieht das Duo einem strengen Eignungstest: Volljährig, Mönchengladbacher, tun keinem was („außer auf Verlangen“), beherrschen sämtliche Schlachtrufe der Stadt, kennen die Stadtteile und singen „Die Elf vom Niederrhein“. Grünes Licht also für die Regentschaft.
Der gute Zweck
Jedes Prinzenpaar sammelt für eine gute Sache – das Prinzen-Duett spendet das Geld für eine neue Wagenbauhalle. Verkauft werden Prinzensticker für zehn Euro, die komplett für die Wagenbauhalle fließen. Allein zum Auftakt kamen mehr als 1000 Euro zusammen.
Das Ornat
Schon bei der Entscheidung, die Gladbacher Jecken durch die Session zu führen, war schnell klar: Keiner von beiden wird in Frauenkleider schlüpfen und als Niersia auftreten. Entsprechend gespannt waren alle auf das Ornat. Beide bleiben relativ klassisch, in Blau und Weiß. Prinz Axel I. ist traditioneller, Niersius Thorsten extravaganter mit ein paar hundert Swarovski-Steinen, einem A-förmigen Oberteil, doppeltem Kragen und blauen Federn auf der Prinzenkappe.
Die Stimmung
Ist auf Anhieb ausgelassen und gut. Beide Prinzen fühlen sich auf der Bühne sichtlich wohl, das Publikum schätzt das und macht mit.