480.000-Euro-Projekt in Mönchengladbach Edmund-Erlemann-Platz ganz neu

Mönchengladbach. · Das Areal zwischen der Citykirche und dem Altem Markt ist umgestaltet worden.

Der Platz vor der Citykirche: Eine helle Fläche mit Stufen zum Alten Markt, mehr Biergarten und eine Stele für die Vitus-Statue.

Foto: Raupold, Isabella/Raupold, Isabella (ikr)

Es ist das älteste Wirtshaus der Stadt und hatte eine entsprechende Außenterrasse: Wer im St. Vith draußen Platz nahm, saß abschüssig zum Alten Markt hin; links und rechts war der Bereich von Mauern eingegrenzt. Im Zuge der Neugestaltung des Edmund-Erlemann-Platzes wurde eine der Mauern eingerissen, der Außenbereich von 75 auf 200 Plätze vergrößert und auf eine Ebene gezogen.

Auch die Begrenzungsmauer zwischen Edmund-Erlemann-Platz und Altem Markt wurde entfernt. Der Höhenunterschied wird über Stufen aus Naturstein überwunden, die auch als Sitzgelegenheit gedacht sind. Wer barrierefrei zum St. Vith gelangen will, kann – nach einem Umweg von einigen Metern – eine Rampe nehmen, die als zentrale Achse zum Haupteingang der Citykirche führt. Die Oberfläche des Platzes hat jetzt eine wassergebundene Wegedecke, die Gehwege sind wie die Stufen mit Naturstein gepflastert. Die Vitus-Skulptur steht nicht mehr im Schalenbrunnen, sondern auf einer eigens vom Steinbildhauer Werner Jacobs angefertigten Stele. Dank Vermittlung der Leiterin des Museums Abteiberg, Susanne Titz, konnte das mit den Erben des Künstlers abgestimmt werden. Umgestaltet wurde auch der Bereich vor der Stadtsparkasse. Dort wurden Fahrradständer, Telefonsäule, Laternen, Sitzgelegenheiten und Masten entfernt, um mehr Ordnung zu schaffen.

(v.l.) Stadtdirektor Gregor Bonin, Michael Hollmann (Bolten), Bildhauer Werner Jacobs, Georg Walendy (Alberto) und Burkhard Wingerath (Stadtsparkasse).

Foto: Raupold, Isabella/Raupold, Isabella (ikr)

„Beim Anblick dieses gelungenen Platzes schlägt das Herz eines Stadtplaners höher“, sagt Gregor Bonin, Stadtdirektor und Planungsdezernent. Dies besonders, weil die Anlieger eingebunden gewesen seien, auch finanziell. Konkret beteiligt hatten sich Michael Hollmann, Bolten-Chef und Eigentümer des St. Vith, Alberto-Chef Georg Walendy, der direkt am Platz Häuser besitzt und Shops betreibt, und die Stadtsparkasse Mönchengladbach, deren Filiale am Alten Markt von Burkhard Wingerath geleitet wird. Die Anlieger haben laut Bonin rund 70 000 der etwa 480 000 Euro umfassenden Investition
beigesteuert.

Besonderes Konstrukt: das Geländer auf der Mauer am St. Vith.

Foto: Denisa Richters

Neue Möblierung im Biergarten soll süddeutsches Flair bringen

Die Mühe lag dabei im Detail: „Besonders viel Hirnschmalz haben wir für das Geländer auf der Mauer am St. Vith verwendet“, sagt Bonin. Das war aus Sicherheitsgründen nötig geworden, weil der Biergarten jetzt höher liegt. Entstanden ist ein interessantes Konstrukt aus schräg gestellten Metallstäben und einem Abschluss aus Holz. Eine Leuchtleiste wird das Geländer bald ins richtige Licht rücken. Süddeutsches Flair soll die neue Möblierung in den Biergarten bringen: Wie in bayerischen Biergärten üblich werden ab 15. Juli Klappstühle
aufgestellt.

„Ich sehe das als Startschuss für die Aufwertung des Abteibergs“, sagt Alberto-Chef Walendy. Das sei im Masterplan 3.0 beschlossen worden, an dem er selbst mitgearbeitet habe. Nächste Schritte seien der Durchbruch von der Hindenburgstraße zum Museum Abteiberg. „Und ich freue mich, wenn endlich der Hans-Jonas-Park angepackt wird und der tolle Baumbestand zur Geltung kommt.“ Der Baumbestand vor der Citykirche ist – anders als ursprünglich geplant und nach massiven Protesten – weitgehend erhalten geblieben. Die Baumhaseln wurden nach Angaben der Stadt in die neue Gestaltung integriert.

Und wie ist der weitere Zeitplan für den Abteiberg? Die Ausweitung des Geroweihers (der Parkplatz soll weichen und durch eine Tiefgarage ersetzt werden) steht laut Bonin planerisch „kurz vor dem Abschluss“. Für den Durchstich Hindenburgstraße erarbeiten drei Architektenbüros Entwürfe, die nach den Sommerferien mit Bürgern diskutiert werden sollen.

Während Walendy für Fachhandel Chancen an der oberen Hindenburgstraße sieht, will Bonin eher auf einen Mix aus „Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Grün“. Bis es konkrete Pläne gibt, soll Zwischennutzung in die Gebäude im Besitz der Stadttochter EWMG
einziehen.