Typisierungsaktion der DKMS in Mönchengladbach Helfer für den kleinen Ben gesucht

Der 33 Monate alte Junge leidet an einer seltenen Erkrankung des Knochenmarks.

Birgit Köppers (rechts), Mitarbeiter der Santander Consumer Bank und eine Helferin der DKMS erklären den Angestellten, wie der nötige Wangenabstrich funktioniert. Rund 300 Mitarbeiter machten mit.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Birgit Köppers kämpft mit den Tränen. Ihre Stimme zittert, wenn sie von ihrem Enkel erzählt. Ben ist gerade einmal 33 Monate alt und schwer krank. Ende Juni wurde bei ihm das Myelodysplastische Syndrom (MDS), eine sehr seltene Erkrankung des Knochenmarks, diagnostiziert. Im Juli begann der kleine Junge eine Therapie, die 240 Tage dauert. Drei Monate am Stück verbrachte er in einem Krankenhaus. Antibiotika zur Vorbeugung gegen Infektionen und Chemotherapie dominieren gerade seinen Alltag. Dazu bekommt er ein Wachstumspräparat, um die Blutbildung im Knochenmark anzuregen. Die ganze Familie leidet. Seine Eltern fürchten, dass Ben sterben könnte. Seine Großmutter Birgit Köppers hat daher in dieser Woche zusammen mit ihrem Arbeitgeber, der Santander Consumer Bank, eine Typisierungsaktion organisiert.

Bens Werte hätten sich gebessert, sagt die Großmutter

„Im Krankenhaus ist man guter Hoffnung, dass Ben geheilt werden kann“, sagt sie. Seine Werte hätten sich gebessert. Ihren Enkel beschreibt sie als lebhaftes Kind, das gerne mit seinen Freunden spielen würde. Doch das darf Ben nicht. Das Risiko, sich einen Infekt einzufangen, ist zu hoch. „Ben ist nur mit Erwachsenen zusammen. Für August hatte er einen Kindergartenplatz. Den mussten wir wieder abgeben“, erzählt Birgit Köppers. Sein Stofftier, eine Giraffe, hat Ben nach seinem besten Freund Louis benannt. Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen sei es gerade, Autos zu beobachten. Trotz seiner schweren Krankheit sei Ben sehr tapfer und lasse sich nichts anmerken. Doch manchmal sage er: „Ich kann nicht mehr.“ Wenn Birgit Köppers von der Arbeit kommt, versucht sie, ihre Tochter zu entlasten und kümmert sich um Ben. Ihr Ehemann kann das leider nicht. Er ist selber gesundheitlich schwer angeschlagen.

„Der Moment der Diagnose
war furchtbar“

Seit September ist Ben zu Hause. „Wir wissen noch nicht, ob er eine Knochenmarkspende brauchen wird. Vor kurzem wurde eine Probe entnommen. Das Ergebnis steht noch aus“, erzählt seine Großmutter. Dass die Diagnose überhaupt gestellt werden konnte, war Zufall. Ben habe plötzlich viele blaue Flecken bekommen. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus Neuwerk wurde er in die Onkologie des Krefelder Krankenhaus überwiesen. „Der Moment der Diagnose war furchtbar. Wir dachten, die Welt bricht zusammen. Der Krankenhausaufenthalt hat uns zusätzlich verunsichert“, erinnert sich Birgit Köppers.

Als das Schicksal ihres Enkels bei der Santander Consumer Bank bekannt wurde, begann ihr Arbeitgeber, sich einzusetzen. Soziales Engagement sei ein großes Thema bei der Bank, sagt PR-Volontärin Lucie Schepputat. Das zeige sich zum Beispiel beim Tag des Ehrenamts und in der „Santander-Woche“. Schnell war Kontakt zur Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) hergestellt, die regelmäßig von der Bank unterstützt wird.

In dieser Woche führte man zusammen mit der Organisation eine Typisierungsaktion durch. Mehr als 300 Mitarbeiter der Bank machten mit. Die Kosten von 35 Euro pro Registrierung, also über 10.000 Euro, übernahm die Bank. Die Aktion fand an beiden Standorten in Mönchengladbach und in Filialen statt.